Nordmazedonien

Nordmazedonien

Nordmazedonien zählte einst zu der sozialistischen Republik Jugoslawiens. Das Land auf dem Balkan kann man einfach per Flugzeug erreichen. Die Flughäfen befinden sich in Skopje und in Ohrid, die zu unterschiedlichsten Zeiten von Low-Cost-Carrier oder den Reisefliegern angesteuert werden. Um das Land zu erkunden, empfiehlt es sich einen Mietwagen zu nutzen. Günstige Mietwagenangebote findet ihr auf den bekannten Preisvergleichsseiten wie Check24.de oder Billiger-Mietwagen.de. Die Kraftstoffpreise werden von staatlicher Seite festgesetzt. Für 14 Tage gilt an allen Tankstellen der gleiche Preis. Ein herrlicher Service, wie ich finde, ist der Tankstellenwärter an den Tankstellen. Da braucht man sich nicht selbst um das Betanken kümmern, sondern der Tankstellenwärter übernimmt die kostenfreie Serviceleistung. Die Straßen- / Hinweisschilder sind zweisprachig. Neben den kyrillischen findet ihr ebenso die lateinischen Beschriftungen. Englisch wird in Mazedonien genauso gesprochen. Kreditkarten wie VISA und Mastercard werden weitgehend an Tankstellen und größeren Supermärkten akzeptiert. Einen Stromadapter hatte ich im Reisegepäck, jedoch wurde er nie eingesetzt. Die Landeswährung ist Denar mit einem Umrechnungsfaktor von 1 Euro = ca. 60 Denar. Nordmazedonien ist kein Mitglied der EU. Es werden daher Roaminggebühren beim Telefonieren und/oder Datennutzung fällig.

 #1 Skopje, Alter Basar

Die Hauptstadt von Nordmazedonien – zugleich größte Stadt des Balkanlandes – stand in der zurückliegenden Zeit unter römischer, byzantinischer und osmanischer Herrschaft. Skopje ist eine der wenigen erhaltenen Städte, die auf eine mehr als zweitausend Jahre andauernde Geschichte zurückblicken kann. Die Geschichte formte die Stadt in seinen kulturellen, religiösen und ethnischen Fassetten.

Während die Altstadt mit dem Alten Basar und den kleinen verwinkelten Gassen sehr muslimisch geprägt ist, finden sich in dem südlichen Stadtteil vorwiegend architektonische Bauten aus der Zeit des ehemaligen sozialistischen Jugoslawiens wieder. Der ausgelöste Bauboom zu Zeiten der jugoslawischen Regierung nach dem zweiten Weltkrieg veränderte das Aussehen der Stadt am Vardar. Viele historische Gebäude, die der Krieg zerstörte, wurden überbaut. Die vielen Staturen, Skulpturen sowie reich verzierte Brücken und Brunnen lassen den Anschein bei den Besuchern erwecken, dass es sich um kulturelle Schätze handelt. Vielmehr ließ die Regierung nach den Parlamentswahlen 2008 die meisten der genannten Bauten erst in den letzten 10 Jahren errichten. So befindet sich eine 22 Meter hohe Statue Alexander des Großen neben der größten mazedonisch-orthodoxen Kirche am Hauptplatz von Skopje.

Die überbordende Errichtung der Monumente führte zum Streit zwischen den Kulturen und Ethnien, so dass sich die neue Regierung seit den letzten Parlamentswahlen wieder mehr für die Entwicklung des Landes und seiner Historie einsetzt. Die Steinbogenbrücke über den Fluß Vardar, die im 15. Jahrhundert errichtet wurde, verbindet den nördlichen mit dem südlichen Stadtteil. Die historische Entwicklung spiegelt sich ebenso in den vielen Moscheen, Kirchen und Synagogen wieder. In Skopje – wie auch in ganz Nordmazedonien – trefft ihr auf slawische Mazedonier, Albaner, Roma, Serben, Türken, Bosniaken und Aromunen. Wenn ihr in den Straßen um den Alten Basar schlendert, verspürt ihr schnell den Hauch des Osmanischen Reiches. Die vielen kleinen Lokale reichen den hungrigen Reisenden Köstlichkeiten der Region. Der Alte Basar stellt das Zentrum der Altstadt von Skopje dar.

Es bezeichnet ein altes Handels- und Marktviertel. Er ist das ein kulturell-historischer Teil von Skopje und steht für die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt. Zu Zeiten des osmanischen Reiches wuchs der Alte Basar zum größten Handelsviertel in Skopje auf. In seiner geschichtlichen Entwicklung überdauerte der Alte Basar trotz beachtlicher Beschädigungen durch die großen Erdbeben von 1555 und 1963, einem großen Brand von 1689 sowie den beiden Weltkriegen. Der Alte Basar stellt das einzige Monument wechselvoller Kulturen in Nordmazedonien dar, in dem Eigenschaften mehrere verschiedenen Kulturen und Zivilisationen eingesetzt wurden. Seit 2008 hat das Parlament von Nordmazedonien den Alten Basar zum Kulturgut erhoben und die besondere Wichtigkeit in der Stadt damit betont.

Öffnungszeiten:

Montag bis Sonntag   00:00 Uhr bis 24:00 Uhr
Montag bis Sonntag 09:00 Uhr bis 15:00 Uhr (Markt)

Adresse:           MK, Skopje 1000, Nordmazedonien


#2 Mutter-Teresa-Gedenkhaus

Die große Tochter der Stadt Skopje wurde am 26. August 1910 als Anjeze Gonxhe Bojaxhiu in Üsküb, Osmanische Reich, dem heutigen Skopje in Nordmazedonien, geboren. Mutter Teresa war Ordensschwester und Missionarin albanischer Abstammung. Ihre Arbeit mit den Armen, Obdachlosen, Kranken und Sterbenden brachte ihr 1979 den Friedensnobelpreis ein. Bereits im Alter von 12 Jahren erkannte sie für sich, Menschen aus ärmsten Verhältnissen helfen zu wollen. Getrieben von ihrer missionarischen Arbeit, siedelte sie mit 19 Jahre nach Indien um und trat den Orden der Schwester von Loretto in Kalkutta bei. Sie übernahm Hilfsprojekte für die Rehabilitation von Einwohnern ärmster Gebieten, Hospizen für Sterbende, Kinderheimen und Kliniken von Schwerkranken. Sie schuf mit ihrer idealistischen Haltung eine Bewegung der Nächstenliebe und trug dazu bei, die Freiwilligenarbeiten des Ordens in vielen ärmsten Ländern in Asien, Südamerika und Afrika voranzubringen.

Ihre Berühmtheit veranlasste die Stadt Skopje zum Bau einer würdigen Erinnerungsstätte, das gleichzeitig als Museum dient. Alle Etappen ihres Lebens und Wirkens, in der Kindheit beginnend bis hin zu ihrem Tod sowie ihrer Heiligsprechung durch den Papst, werden hier dokumentiert. Die schönsten Artefakte wie ein handgeschriebenes Gebetsbuch, Fotos, Briefe sowie einer ihrer Saris können seit 2009 in dem Museum bewundert werden. Im September 2016 reiste der Papst Franziskus nicht persönlich zum Mutter-Teresa-Haus, sondern es wurde durch den Erzbischof von Sarajevo, Kardinal Puljic, mit einem Besuch beehrt. Der Vertreter der christlichen Kirche segnete die Kapelle, die sich im Innern des Museums befindet. Jedes Jahr pilgern mehr als 100.000 Personen zu dem Wallfahrtsort. Jeden Donnerstag wird in der Kapelle mit den Glaswänden um 08:00 Uhr ein Gottesdienst abgehalten. Die Kapelle befindet sich in der oberen Etage. Der Eintritt in das Museum ist frei. Gruppenreisende werden gebeten, vorher über die verantwortliche Website eine kostenfreie Buchung durchzuführen.  

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag 09:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Samstag bis Sonntag       09:00 Uhr bis 14:00 Uhr

Adresse:                      Macedonia Street (Ulitsa Makedonja), Skopje 1000


#3 Kale Festung

Die Festung befindet sich in Skopje unweit vom Alten Basar. Sie thront auf einem Hügel über die Hauptstadt Nordmazedoniens. In der Landessprache wird sie „Skopsko Kale“, was so viel heißt wie Festung von Skopie, genannt. Einheimische bezeichnen die Festung einfach nur Kale-Fort oder eben nur Kale. Die Erbauung der Festung reicht ins 6. Jahrhundert zurück. Inschriften auf den Steinen der Festung lassen vermuten, dass der Auftraggeber der damalige römische Kaiser Justinian I. war. Ein Erdbeben um 518 zerstörte die Festung. Unbestätigte Quellen deuten auf einem Wiederaufbau im 10. und 11. Jahrhundert hin. Konkrete Hinweise zum mittelalterlichen Erscheinungsbild und dessen Geschichte blieben bis heute unbestätigt. Die Kale-Festung erweiterten die unterschiedlichen Eroberer und Entdecker fortlaufend. Römer, Byzantiner, Bulgaren, Serben und ebenso Türken prägten den multivarianten Baustil.

Eine erste Erwähnung findet die Festung in einer Chronik des Osmanischen Reiches. Der türkische Reisende Evliya Celebi erwähnte im Jahr 1660. In den Schriften befindet sich die Umschreibung einer gut befestigen Stadt Skopje. „Eine eindrucksvolle Stätte am Fluss Vardar mit seinen hohen Mauern, Bastionen und Vielzahl von Wachen“ detailliert er in seinen Berichten und faste es weiter „auf erhöhter Eben erbaut von der man die ganze Stadt überblickt“.

Das Erdbeben im Jahr 1963 zerstörte die Festung. Archäologische Ausgrabungen, die im Jahr 2006 begannen und durch die mazedonische Regierung co-finanziert wurden, datierten erste Bewohner des Hügels aus der Zeit von 4000 vor Christus. 3000 Jahre alte Tonscherben, Holzflöten und alte Fundamente von Wohnhäusern entdeckten die Archäologen unter den Festungsmauern. Den Höhepunkt der Ausgrabung stammt aus dem Jahr 2010. Die Wissenschaftler entdeckten eine große Menge byzantinischer Münzen. Bis zum heutigen Zeitpunkt sind drei der 70 Wachtürmer restauriert. Das Hauptportal aus dem Jahr 1446 sowie die 120 Meter lange Mauer können die Besucher im restaurierten Zustand betrachten. Neben den historischen Fundamenten der dortigen Arsenale bietet sich der Blick über die Stadt Skopje an. Der Eintritt in die Kale-Festung ist frei.  

Öffnungszeiten:

Montag bis Sonntag  08:00 Uhr bis 19:00 Uhr

Adresse:                      Samoilova, Skopje 1000, Nordmazedonien


#4 Matka-Canyon

Der Matka-Canyon ist knapp 15 km südwestlich von Skopje entfernt. Hierher entfliehen die Bewohner von Skopje, um sich zu erholen und die Natur zu genießen. Hektik? Fehlanzeige! Das bekam ich vor meinem Trip in Skopje zu erfahren, als ich zu dem Naturpark aufbrach. Dutzende von Höhlen, viele kleine Klöster, eine große Anzahl von einheimischen Pflanzen und Tiere sowie unbeschreibliche Naturerlebnisse können die Besucher hier erleben. Der Matkasee in dem Matka-Canyon zieht vor allem an Wochenenden viele Besucher an. Der Matkasee ist ein Stausee, der von dem Fluss Treska gespeist wird. Seit 1937 nutzt die Stadt Skopje den Stausee zur Elektrizitätserzeugung. Der Naturpark um den Matka-Canyon mit dem Matkasee kann auf unterschiedliche Wege erkundet werden. Eine Bootsfahrt, Kanutour oder die Wanderung lassen euch in die Natur eintauchen. Ab der Staumauer führt euch ein kleiner Weg zum örtlichen Restaurant, dass gleichzeitig der Startplatz für die Wanderungen oder Bootstouren ist.

Der Matka-Canyon verfügt über 10 Höhlen, die zwischen 20 und 200 Meter lang sind. Ein kleines Highlight in dem Matka-Canyon ist die Süßwasserhöhle Vrelo. Die Höhle erreicht ihr über den Matkasee. Fluß aufwärts liegt die Vrelo Höhle auf der linken Seite. Der Wanderweg, der von dem kleinen örtlichen Restaurant startet, verläuft rechtsseitig. Eine Besichtigung der Höhle ist dabei von der Landseite nicht möglich. Die Vrelo Höhle wird in dem Projekt New7Wonders als eine der 77 besten Naturstätten der Welt vermerkt. Die Höhle zieht viele Besucher an. Viele Stalaktiten, von denen der größte „Tannenzapfen“ genannt wird, finden sich in der Höhle. Voller Stolz erzählte der Guide, dass die am Ende der Höhle befindlichen Seen, viele Taucher aus aller Welt anziehen. Die Vrelo Höhle gilt weltweit als die bisher tiefste entdeckte Süßwasserhöhle. Der Teil der Höhle, der nicht unter Wasser steht, steht den Besuchern zur Besichtigung offen.

Die Erholung und die Ruhe in dem Matka-Canyon ziehen die Bewohner von Skopje förmlich an. Viele Nordmazedonien fahren daher, sofern es die Zeit zulässt, in den Nationalpark. An den Feiertagen und am Wochenende ist daher mit vielen Besuchern zu rechnen. Plant daher einen Besuch so zeitig wie möglich ein, so dass ihr vor den Besucherstrom ankommt. Die Parkplatzmöglichkeiten sind insbesondere in unmittelbare Nähe zum Eingang eingeschränkt. Eine schmale Straße bringt euch ans Ziel. Am Fahrbahnrand parken die Einheimischen dort, wo eben noch Platz ist.

Habt ihr ein etwas breiteres Fahrzeug, wird es nicht einfach durch die schmale Straße zu kommen, da selbst die Wendemöglichkeit sehr eingeschränkt ist. Parkt etwas vorher mit eurem Fahrzeug und lauft den restlichen Weg. So habt ihr einen angenehmen Parkplatz und erhaltet noch mehr Eindrücke von der herrlichen Natur. Den Matka Canyon erreicht ihr mit dem Auto bei Glumovo ab der Autobahn A2/E-65. Ab hier findet ihr häufig Hinweisschilder zum Matka-Canyon, die Euch den Weg zeigen. Für die Bootstour bezahlt ihr pro Person 400 Denar. Die Bootstour dauert ca. 60 Minuten in dem Eintrittspreis ist die Höhlenbesichtigung inklusive. Ein Einzelkanu kostet für 30 Minuten Nutzungsdauer 150 Denar; für 60 Minuten 300 Denar. Für ein Zweierkanu zahlt ihr für 30 Minuten 250 Denar; 60 Minuten kosten 500 Denar.

Besucherhinweis: Es gibt während der Wanderung keine öffentlichen Toiletten. Einzige Möglichkeit für Toiletten bietet sich bei dem Restaurant am Eingang zum Matka Canyon.    

Öffnungszeiten:

Montag bis Sonntag 08:00 Uhr bis 24:00 Uhr

Adresse:                      Str. 1 nn, Village Dolna Matka, Village Matka 1000, Nordmazedonien


#5 Peshna Cave

Nordmazedonien wird gern als das Land mit den vielen Höhlen bezeichnet. Die größte und zugleich geheimnisvollste Höhle ist die Peshna Cave. Sie ist von rauer Schönheit und sagenumworbenen Geschichten geprägt. Die Höhle gilt als eines der wenigen Naturdenkmäler Nordmazedoniens. Die Peshna Höhle liegt 6 km vom Dorf Makendonski Brod an der Regionalstraße nach Samokov entfernt. Die Höhle ist eine der schönsten Naturschönheiten des Lands. Ihre Abgeschiedenheit sorgt dafür, dass das Naturdenkmal ein noch unentdeckter Schatz ist und von den vielen Touristenmassen verschont wird.

Die Höhle mit ihrem 30 Meter hohen Eingang und einer Tiefe von 70 Metern stellt den größten Höheneingang nicht nur von Nordmazedoniens sondern vom gesamten Balkan dar. Dieses natürliche Meisterwerk lässt den Besucher mit seiner Größe und Schönheit atemlos werden. Nur wenige Stalaktiten sind an der Decke der Höhle erkennbar. Die Natur selbst formte den Felsen. Eine einheimische Fledermausart findet sich ebenso in der Höhle, die für das Ökosystem sehr wichtig ist. Aufgrund des großen Eingang der Höhle erreicht das Sonnenlicht das Ende der Höhle, so dass ihr problemlos in ihr herumgehen könnt. Je nach Lichteinfall erstrahlen die Decke und die Wände der Höhle in erstaunlich hellgrünen bis tiefvioletten Farbentönen  

Wer sich mit den Einheimischen über die Höhle unterhält, wird von der sagenumworbene Legende hören. Bereits am Eingang der Höhle sind zerfallene Ruinen einer mittelalterlichen Festung der Spätantike erkennbar. Liebe und Mitgefühl prägte die Geschichte hinter der Festung. Zwei Schwestern von König Marko, Deva und Peshna, sollen in der Gegend gelebt haben. Zu der damaligen Zeit war es den Frauen nicht gestattet, ihre Häuser ohne Begleitung zu verlassen. Deva lebte in einem Schloss in der Nähe der Höhle. Sie konnte jedoch das Schloss nicht einfach verlassen, um ihre Schwester Peshna zu sprechen. Damit die Schwestern miteinander kommunizieren konnten, ließ König Marko eine Burg am Eingang der Peshna-Höhle für Peshna errichten. Das Echo in der Höhle nutzen die beiden Schwestern, um sich zu unterhalten.

Wer die Höhle betritt und dabei bis ans Ende der Höhle hinaufklettert, wird von wahrer Größe der Peshna Cave überwältigt werden. In den Frühlingsmonaten fließt das Schmelzwasser aus den Bergen durch die Höhle und lässt den Fluss Peshna anschwellen, so dass das Rauschen des Wassers bereits aus der Ferne zu hören ist. Wer im Sommer oder zur Trockenzeit die Höhle besucht, so wie ich es machte, wird leider nur ein ausgetrocknetes Flussbett vorfinden. Laut Höhlenforscher soll der örtliche Fluss Krapska für die vielen unterirdischen Seen und Wasserfälle verantwortlich sein, der jedoch ebenso in den warmen Sommermonaten austrocknet.

Das Höhlensystem hinter der Peshna-Cave soll sich auf über 10 Kilometer erstrecken. Einheimische Forscher entdeckten zusammen mit französischen Wissenschaftlern die Höhlen und brachten dabei unglaubliche unterirdische Schätze zum Vorschein. Zweihundert Meter unterhalb der Erde befindet sich ein See, der für die Besucher nicht zugänglich ist, mit einer sehr seltenen Fischart, deren Haut der menschlichen Haut ähnelt. Eine solche Besonderheit in der Fauna findet sich nur in den Postojna-Höhlen Sloweniens.  Dieses natürliche Meisterwerk sollte auf eurer Reiseliste stehen. Aufgrund der intakten Natur, der herrlichen Aussicht mit dem blauen Himmel und der Ruhe lohnt sich ein Besuch. Der Eintritt in die Höhe ist kostenlos.  

Öffnungszeiten:

Montag bis Sonntag 00:00 Uhr bis 24:00 Uhr

Adresse:                   Peshna-Cave, R1106, Nordmazedonien


#6 Old Mavrovo Kirche

Der Mavrovo-Nationalpark befindet westlich in Nordmazedonien auf der Wegstrecke zwischen Skopje und Ohrid. Die Landschaft erstreckt sich in den Hügeln südlich von Gostivar. Der Nationalpark ist für Urlauber recht unbekannt, jedoch nutzen die Einheimischen ihn als beliebtes Wander- und im Winter als Skisportziel. In dem Nationalpark stößt ihr auf den großen Mavrovo-See, der für sein Forellenangeln berühmt ist. Der Mavrovo-See, der an der tiefsten Stelle bis zu 48 Meter misst, wartet für die Besucher mit einer kleinen Besonderheit auf. Im Jahr 1953 ließen die Verantwortlichen den Radika-Damm an dem Mavrovo-See errichten und fluteten ihn das erste Mal. Die angestauten Wassermassen sorgten dafür, dass das Hinterland vor allem nach den Wintermonaten aufgrund des Schmelzwassers regelmäßig überschwemmt ist. Die gleichnamige Bergstadt Mavrovo war zugleich Nutznießer aber auch Leidtragende des angestauten Sees.

Die im Jahr 1857 errichtete Kirche Sankt Nikolaus (mazedonisch: Sveti Nikola), die etwa 100 Jahre lang als heilige Stätte diente, versank regelmäßig in den Wassermassen. Die dem heiligen Nikolaus geweihte Kirche war die ehemalige Hauptkirche des Ortes Mavrovo. In der Kirche befanden sich ein Mamoraltar, eine wertvolle Ikonostase und Ikonen von Dicho Zograf. Die besondere Steinverarbeitungs- und Bautechnik der Kirche sorgte dafür, dass die jahrelange Überflutung der Kirche in den Grundfesten bis zum heutigen Tag erhalten blieb. In den Winter- und Frühjahrsmonaten ragen der Glockenturm und das Dach vom Kirchenschiff aus dem Wasser. Nur in den heißen Sommermonaten, wenn die Dürre einsetzt, liegt die Kirche komplette frei und kann in Gänze bewundert werden.

Die Regierung entschied im Jahr 1996 eine zweite Kirche Sankt Nikolai, bekannt als Nova Sveti Nikola, in erhöhter Lage zu errichten. Die wertvollen Sakralen befinden sich nach der Fertigstellung in der Nova Sveti Nikola. Beide Kirchengebäude stehen den Besuchern bis zum heutigen Tage offen. Es ist einmalig auf der Welt, dass zwei Kirchen in einem Ort den gleichen Namen tragen. Wer die alte Kirche genauer betrachtet, entdeckt kleine Bäume, Sträucher und andere Flora und Fauna in und an den Resten des Gebäudes. Seid ihr auf Entdeckertour im Sinne eines Lost Places, könnt ihr in dem Gebäude der alten Kirche noch so manche sakrale Relikte erahnen. Die mysteriöse Kirche gilt als die größte Attraktion der Region, über die bereits die „Huffington Post“ schrieb. In dem Artikel der Zeitung wurde das versunkende Gotteshaus als eine der schönsten verlassenen Kirchen der Welt bezeichnet. Der Eintritt zur Old Mavrovo Kirche ist kostenlos.

Öffnungszeiten:

Montag bis Sonntag 00:00 Uhr bis 24:00 Uhr

Adresse:                      Road to Galichnik, 1255, Nordmazedonien


#7 Altstadt von Ohrid

Ohrid ist eine kleine touristische Stadt am hügeligen Ufer des Ohridsees. Die Stadt liegt im Südwesten von Nordmazedoniens. Mit seinen engen Straßen und Gassen lädt Ohrid seine Besucher ein, die mittelalterliche Kirchen, Klöster und Ruinen neben den traditionellen Häusern mit den roten Ziegeldächern zu entdecken. Die auf dem Hügel thronenden massiven Mauern der jahrhundertalten Samuil-Festung prägt das Stadtbild. Die Stadt Ohrid ist überregional als Touristenattraktion bekannt. Der gleichnamige Ohrid-See, der als der älteste Binnensee der Europas gilt, erklärte die UNESCO 1979 sowie im Folgejahr die Umgebung des Sees zum UNESCO-Welterbe.

Die Stadt Ohrid war in der Antike auf dem griechischen Namen Lychnidos zurückzuführen, der „Laterne“ oder „tragbares Licht“ bedeutet. In den späteren Jahren zu Zeiten des Römischen Reiches entstand der lateinische Name  Lychnidus. Erstmalig im Jahr 879 konnte im frühen Mittelalter der Name Ohrid belegt werden. Er stammt vermutlich aus dem Slawischen und bedeutet „auf dem Hügel“. Archäologische Grabungen datierten die ältesten Skelettfunde aus dem 4. Jahrhundert vor Chr. Ohrid galt aufgrund seiner strategischen Lage in der zurückliegenden Zeit häufig als Eroberungsziel der unterschiedlichen Herrscher.

Das Makedonische Reich unter König Philipp II. eroberte 355 v.Chr. die antike Stadt. Nach dem Zerfall des Makedoniers Alexander des Großen sicherte sich im Jahr 146 v. Chr. das Römische Reich seine Herrschaft über Lychnidos. Im Mai 526 n.Chr. kam es zu einem verheerenden Erdbeben, der die antike Stadt in Trümmern legte. Nach der Zerstörung bauten die Slawen die Stadt Ohrid auf. Es ist nicht überliefert, ob es sich um ein Neubau oder eine Wiederherstellung der Siedlung handelte. Ohrid wuchs so unter den Slawen auf dem Balkan zu einer geistig-kulturellen Quelle heran. Die Stadt wurde 842 in das erste Bulgarische Reich eingegliedert und als bedeutendes geistiges Zentrum zur Bischofsstadt aufgewertet. Die Sophienkirche, St. Kliment-Kloster und Kloster Sveti Naum sind die bekanntesten Bauwerke des am stärksten geprägten religiösen Zeitabschnittes. Im 11. Jahrhundert übernahm der byzantinische Herrscher die Stadt.

Am Ende des 12. Jahrhunderts mit dem Auseinanderfallen des Byzantinischen Reiches eroberten die Bulgaren die Stadt zurück. In den darauffolgenden Jahren kam es immer wieder zu wechselnder Herrschaft, ehe im 14. Jahrhundert die Osmanen Ohrid besetzten. Unter der osmanischen Herrschaft wurden viele Moscheen errichtet. Die Bedeutendste Ist die Ali-Pascha-Moschee. Am 29. November 1912 endete eine fast 500 jährige Oberhoheit der Hohen Pforte als die serbische Armee einmarschierte. Der im September 1913 von albanischen Klanführern der BMARK organisierte Ohrid-Debar-Aufstand wurde blutig von der serbischen Armee niedergeschlagen. Zu Zeiten des ersten Weltkrieges wurde die Stadt der BMARK überlassen. Nach Ende des Krieges ging Ohrid an das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen zurück. Mit Ende des zweiten Weltkrieges, bis dahin gehörte Ohrid zu Bulgarien, wurden die Region und die Stadt Ohrid dem jugoslawischen Staat zugeteilt. Mit dem Zusammenbruch des Eisernen Vorhangs und den darauffolgenden Balkankriegen kam es 2001 zum Aufstand in der Stadt. Seit 2005 mit dem Ende von wirtschaftlich unsicheren Zeiten verzeichnet die Stadt Ohrid wieder hohe Besucherzahlen.

Ohrid wurde im Jahr 2017 durch Lonely Planet zu einem der fünfschönsten Reiseziele der Welt gekürt. Die Stadt gilt nicht nur als frühes Zentrum des Christentums sondern auch Entstehungsort der kyrillischen Schrift. Das Portal Deutschlandfunkkultur titelte nicht umsonst „malerisch, heilig, kyrillisch“. Wenn ihr an der Uferpromenade entlang lauft, taucht ihr in die herrliche Landschaft ein. Ohrid, das fast wie ein kleines malerisches Fischerdorf am Mittelmeer herkommt, wirkt wie kleines Refugium mit seinen kleinen weißen Häusern bis hinauf zum Hügel der kleinen Festung. Die angrenzende hüglige Landschaft bettet Ohrid in einer grün bewachsenen Bergkette ein. Die Berge erreichen eine Höhe von bis zu 2200 Metern. Der Ohridsee mit einer Ausdehnung von 30 Kilometer Länge und 15 Kilometer Breite, der an Albanien grenzt, lädt bei warmen Sommertemperaturen zum Baden ein. In den vielen Restaurants an den Ufern des Ohridsees könnt ihr die frisch zubereiteten Fischgerichte, insbesondere die Ohridforelle, der Region probieren. Ebenso ist der Auflauf Tavce Gravce, der neben Fleisch verschiedenes Gemüse und Bohnen beinhaltet, zu empfehlen.

Besuchertipp: Direkt in dem kleinen Hafen von Ohrid locken viele Bootsführer die Touristen, die Bootstouren entweder mit umgebauten Fischerbooten oder auch mit Ausflugsschiffen anbieten. Die Bootstouren beginnen bei 25 Euro mit den Ausflugsschiffen und bei 15 Euro pro Person mit den umgebauten Fischerbooten. Die Touren dauern ca. 30 Minuten und zeigen euch alle Sehenswürdigkeiten Ohrids von der Wasserseite. Wer etwas sparen möchte, läuft in Richtung Kirche des heiligen Kaneo. An den Ufern befinden sich viele kleine Fischerboote, die für touristische Zwecke hergerichtet sind. Sie kosten wesentlich weniger. Wer richtig gut feilscht, kann für knapp unter 10 Euro (teilweise sogar deutlich darunter) einen Ausflug unternehmen. Verhandelt den Preis für euren Ausflug vor Fahrtantritt. Hier ist alles Verhandlungssache.


#8 Kirche des heiligen Kaneo

Die Kirche des heiligen Johannes von Kaneo (mazedonisch: Sveti Jovan Kaneo) ist das am meisten fotografierte Gebäude in Nordmazedonien. Viele Postkarten zieren das Motiv. Die mazedonisch-orthodoxe Sveti Jovan Kaneo steht auf einem Felsvorsprung in Ohrid am Rand des Ohridsees. Die Kirche selbst ist in das malerische Panorama von Nordmazedonien eingebettet, das von der Bucht des Ortes von den angrenzenden Bergen umsäumt ist. Die Kirche ist Johann von Patmos, dem Verfasser der Offenbarung, gewidmet. Der Gläubige wird von seinen Anhängern wie der Apostel Johannes verehrt.

Die Kirche wurde im byzantinischen Baustil während des 13. Jahrhunderts errichtet. Ein genaues Erbauungsdatum wurde nicht überliefert. Archäologen verorten die Entstehungszeit während des Aufstieges des Osmanischen Reiches. Ein Kreuz mit rechteckiger Basis dienste als architektonischen Bauplan für die Kirche. Der Architekt der Kirche ist unbekannt. Die Wissenschaftler nehmen an, dass der Architekt von den armenischen Kirchen inspiriert wurde. In dem Gebäude vorhandenen Fresken im Altarraum und der Kuppel, die aus dem 14. Jahrhundert stammten, wurden im Jahr 1964 bei Restaurierungsarbeiten entdeckt. Innerhalb der Kirche befindet sich auf einer hölzernen Ikonostase ein Abbild der Jungfrau Maria zusammen mit dem Heiligen. Das Fresko des Christus Pantokrator ist in der Kuppel der Kirche ersichtlich. Ebenso kann ein Fresko von St. Clemens von Ohrid bewundert werden. Die historischen Malereien und Verzierungen sind noch immer teilweise erhalten. Die Kirche gilt aufgrund der besonderen Lage und seiner historischen Bedeutung als Wahrzeichen der Stadt Ohrid. Das Gebäude diente als Filmkulisse für einige Szenen des preisgekrönten Films „Vor dem Regen“. Der Film wurde 1995 für den Oskar nominiert und heimste in Venedig als Gewinner den Goldenen Löwen ein. Die Kirche selbst ist Teil einer kleinen Gartenanlage. Die Gartenanlage kann zu jeder Zeit betreten werden. Der Zutritt zu der Kirche ist erheblich eingeschränkt. Der Eintritt zu der Anlage ist kostenfrei.  

Öffnungszeiten:

Montag bis Sonntag 00:00 Uhr bis 24:00 Uhr

Adresse:                                  Kaneo Plaosnik Pateka, Ohrid 6000, Nordmazedonien


#9 Bay of Bones

Bay of Bones ist ein Museum auf dem Wasser an der Ausgrabungsstätte von Ploca Micov Kamen in der Nähe von Gradisthe und Pestini an der Küste des Ohridsees. Der außergewöhnliche archäologische Komplex ist in der Region einzigartig. In der prähistorischen Zeit siedelten sich Pfahlbauer am Ohridsee an. Sie lebten förmlich auf dem Wasser, da sie auf einer Plattform standen, die von ca. 10.000 Pfählen am Grund des Ohridsees verankert wurden. Die Pfahlbausiedlung an der Südküste des Ohridsees erstreckte sich auf einer Fläche von ca. 8.5000 Quadratmeter. Die Tiefe des Sees im Bereich der Siedlung beträgt 3 bis 5 Meter. Bei dem Museum handelt es sich um eine authentische Rekonstruktion einer historischen Pfahlbausiedlung.

Viele Überreste von prähistorischen Werkzeugen, Steinobjekten, Knochenreste von Tieren und Keramiken entdeckten die Wissenschaftler bei ihren Ausgrabungen. Der Name „Bucht der Knochen (Bay of Bones)“ stammt von den vorgefundenen Tierknochenresten sowie den fragmentierten Gefäßen, die im Rahmen der Ausgrabung zwischen 1997 und 2005 schrittweise von einem Unterwasserteam freigelegt wurden. Aufgrund der vorgefundenen Artefakte gehen die Historiker davon aus, dass bis zu 60 Wohnräume in der Siedlung geschaffen wurden. Archäologische Grabungen datieren den historischen Ursprung auf die Zeitspanne von 1200 bis 700 v. Chr. Zur gleichen Zeit entstand auf dem angrenzenden Hügel eine militärische Festung (Castrum) zu Zeiten des römischen Reiches. Die römische Festung war mit der Pfahlsiedlung verbunden. Beide historischen Gebäude dienten dazu, das römische Reich vor seinen Feinden zu schützen. Die Pfahlsiedlung war mit dem Festland über einer flexiblen Brücke verbunden. Die Bewohner der Siedlungen beschäftigten sich hauptsächlich mit der Fischerei, Landwirtschaft sowie der Jagd. Belegt wurde es mit den Funden von Gefäßen aus Keramik und Stein im Rahmen der Ausgrabungen.

Das Museum stellt eine aufwendige Rekonstruktion der vorgefundenen Siedlung dar. Der Wiederaufbauprozess unter der Schirmherrschaft Paska Kuzman, Direktor des Kulturerbe Schutzamtes, schloss mit der Eröffnung am 8. Dezember 2008 ab. Das Museum auf dem Wasser ist ein wichtiges kulturelles und historisches Wahrzeichen Nordmazedoniens. Die großangelegte Unterwasserausgrabung stellt die bisher größte Grabung seiner Art in Europa dar. Die Anlage inmitten der malerischen Landschaft mit dem kristallblauen See kann von den Besuchern betreten werden.

Sie bietet euch damit die außergewöhnliche Gelegenheit in die Historie einzutauchen und eine Zeitreise von der Vorgeschichte bis in die Antike zu unternehmen. Die Pfahlbausiedlung ist ein sehr beliebter Tagesausflug und eines der attraktivsten Ziele in Ohrid und Nordmazedonien. Knapp 24 Nachbauten der prähistorischen Häuser stehen den Besuchern zum Erkunden offen. Neben dem Nachbau der Siedlung könnt ihr ebenfalls die geschichtliche Entwicklung in einem Innenmuseum nachvollziehen. Ein kleines Restaurant am Fuße der Siedlung lädt zum Verweilen ein. Unmittelbar neben dem Restaurant und der Pfahlbausiedlung befindet sich eine kleine Tauchschule. Wer zuvor die Siedlung von oben erkundet hat, kann hier nun zum Ausgleich in die Unterwasserwelt abtauchen. Der Eintritt zur Anlage kostet günstige 100 Denar für Erwachsene. Kinder und Studenten zahlen 30 Denar.

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag 09:00 Uhr bis 19:00 Uhr (Juli bis August)
Dienstag bis Sonntag 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr (September bis Juni)
Montag geschlossen

Adresse:                                  Bay of Bones Museum, P501, Nordmazedonien


#10 St. Naum

Die Ortschaft St. Naum geht auf den heiligen Naum zurück. Popularität erlangte der Ort durch das gleichnamige Kloster St. Naum. Der heilige Naum gründete um 895 das Kloster Sveti Naum mit der Unterstützung der bulgarischen Herrscher Zar Boris I. und Simeon I. Das Kloster mit seinen umliegenden einzigartigen Sehenswürdigkeiten befindet sich unweit der albanischen Grenze und ca. 29 km von Ohrid entfernt. Nach dem Tod des Heiligen wurde am 23. Dezember 910 ihm zu Ehren das gleichnamige Kloster nach ungenannt. Naum selbst wurde in dem Kloster bestattet. Der Heilige Naum, auch als Naum Ohridski oder Naum Preslawski bekannt, ging in die Lehre des Heiligen Kyrill und Method. Er war als Mitbegründer bei der Schaffung der altkirchlich-slawischen Schriftsprache beteiligt.

Der Heilige Naum und der Heilige Kliment von Ohrid unterstützten die Methodius bei seiner Mission im Großmährischen Reich. Im Jahr 1870 brach in dem Kloster ein Feuer aus. Die Anlage wurde fast vollständig zerstört. Lediglich die Klosterkirche blieb von dem Feuer verschont. Die heutige Anlage um die Klosterkirche wurde nach dem Brand wieder aufgebaut. Die Serben eroberten in den folgenden Jahren die Region und ließen in der Nähe des Klosters eine Residenz des serbischen Königs errichten. Von 1913 bis 1925 gehörte das Kloster St. Naum zu Albanien. 1924 trat Ahmet Zogu als Dank für die Unterstützung seines Putschs in Tirana die Region an das Königreich Serbien ab. Die heutige dreischiffige Kreuzkuppelkirche dient nur noch für sakrale Zwecke. Die Anlage beherbergt ein Hotel und örtliche Restaurants öffnen zur wärmeren Jahreszeit. Der Eintritt in die Anlage insbesondere der Zutritt zum Sveti Naum Kloster ist kostenfrei.  

Eine landschaftlich interessante Sehenswürdigkeit sind die neben dem Kloster befindlichen Black Dream Springs (Crni Drim). Sie werden oft auch als Quellen von Sveti Naum bezeichnet. Bei den Black Dream Springs handelt es sich um Quellen, die ursprünglich aus dem Prespasee stammen. Der Prespasee liegt auf der anderen Seite des Berges Galicica. Unterirdische Quellen drücken das Wasser durch das Gestein und lassen es in den Fluss Black Dreams strömen, der in den Ohrid-See mündet. Der unterirdische Zulauf mit seinen austretenden Quellen wirkt dabei wie sanftes sprudelndes Spektakel.

In der Nähe der Mündung am Ohrid-See befinden sich einige Ruderboote, die samt Bootsführer angemietet werden können. Mit solchen Booten könnt ihr die Black Dream Springs erkunden. Mit dem Bootsführer taucht ihr in die wunderschöne Landschaft ein. Das Wasser der Quellen sind dabei so klar, dass ihr dabei nicht sofort erkennen könnt, wo die Wasseroberfläche endet oder beginnt. Neben der unterschiedlichen Pflanzenwelt, könnt ihr hier ebenso interessante Vögel oder andere Wasserbewohner entdecken. Die Quellen mit dem Ohrid decken den Trinkwasserbedarf zu 98 Prozent von Nordmazedonien. Sie genießen daher besonderen Schutz. Die Bootsfahrt mit dem Bootsführer kostet ca. 100 bis 150 Denar. Ein solches Ruderboot ist für ca. 8 Fahrgäste ausgelegt. Sofern sich 8 Personen auf dem Ruderboot einfinden, sinkt der Preis auf 100 Denar. Seid ihr jedoch beispielsweise 5 Personen, so werden 150 Denar fällig.

St. Petka (Kirche der Heiligen Paraskeva) ist ein kleines Kloster auf dem Gelände von St. Naum in der Nähe des Dorfes Ljubanishta. Unmittelbar in Ufernähe an den Ausläufern des Black Dream Springs (Crni Drim – Schwarzer Traum) findet ihr das Gebäude.

Die kleine Kirche stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist von Bäumen der Parkanlage umgeben. Das aktuelle Gebäude wurde neu errichtet und im Jahr 2010 geweiht.  Zuvor befand sich an der Stelle ein Schrein von Sveta Petka. Im Inneren der Kirche entdeckt ihr bunte Wandmalereien in kräftigen Farben. Die St. Petka findet bei den Pilgern besondere Bedeutung, da auf der Rückseite des Gebäudes Quellwasser fließt, das für viele Gläubigen als gesegnetes Weihwasser dient. So mancher Reisende genießt die kühle Erfrischung. 

Der Eintritt in die Klosteranlage ist frei. Es fällt lediglich für die Nutzung des Parkplatzes eine Gebühr von 50 Denar (Stand Juni 2019) an. An Wochenenden und speziell an Feiertagen ist mit erhöhtem Besucherandrang zu rechnen. Achtet bitte bei dem Besuch der Kirche auf passende Kleidung.

Öffnungszeiten: 

Montag bis Sonntag 00:00 Uhr bis 24:00 Uhr

Adresse:                                  CI Sveti Naum, 6324 Ohrid, Nordmazedonien


#11 Geheimtipp – Steinbrücke des Gardeshka River, Kebapi, Burek

Nordmazedonien ist für Viele sicher ein Geheimtipp. Ich habe mich aber für euch ein wenig umgeschaut und den Geheimtipp vom Geheimtipp entdeckt. Zunächst geht es in die Natur. In der Nähe des Ortes Zovik Mariovo befindet sich eine Steinbrücke, die über den Fluss Gardeshka führt. Der Fluss Gardeshka entspringt an der griechischen Grenze und schlängelt sich durch die Berge hindurch und hinterlässt neben einer reichen Vegetation eine ebenso spannende Landschaft. Der Fluss hat eine Länge von 26 km. Die Steinbrücke stammt ursprünglich aus dem Jahr 1950 und war zunächst eine Holzbrücke. Sie hielt jedoch der Belastung nicht lange stand und wurde im Jahr 1955 durch eine Steinbrücke ersetzt. Die Steinbrücke in ihrer jetzigen Form wurde im Jahr 2014 mit Mitteln des IPA Projektes restauriert. Am Fuße der Brücke befindet sich eine alte Mühle, die einem erahnen lässt, wie zu der damaligen Zeit Mehl produziert wurde. Spannend geht es neben dem Flusslauf über zum Teil unwegsames Gelände über Stock und Stein. Der geübten Mountainbiker wie ebenso der Wanderer findet hier sicher eine kleine Herausforderung. Die abgeschiedene Landschaft lädt den Naturliebhaber zum Verweilen ein.

Ich habe den Ort in der Hauptsaison besucht und konnte feststellen, dass vom sogenannten Overtourismus weit und breit keine Spur zu erkennen war. Einfach ist die Brücke mit seinem Wanderweg nicht zu finden. Ich empfehle euch die Anreise mit Mietwagen zum Etho Kyka Kaj Moctot. Stellt dort das Fahrzeug ab und lauft die letzten 300 Meter. Etho Kyka Kaj Moctot ist eine kleine gemütliche landestypische Lokalität. Der Inhaber Mitko serviert euch gern einen Kaffee oder andere Erfrischungen. In der Saison von März bis November könnt ihr ebenso typische mazedonische Speisen ausprobieren. Eine Speisekarte findet ihr hier vergebens. Fragt einfach nach, was gerade auf dem Herd steht. Beachtet aber, dass Mitko nicht wirklich englisch versteht oder spricht.

Typische Speisen in Nordmazedonien sind vor allem Kepaci und das herzhafte Burek. Kepaci ist eine Form des Cevapcici. Zubereitung und Darreichung sind sehr ähnlich. Hackfleisch wird dabei gerollt und in gegrillter Form den Gästen serviert. Wie immer gilt: In touristischen Zentren – hier ist es Skopje und Ohrid – sind die Preise höher als auf dem Land. Ein guter Preis für ein Kepaci sind 10 Denar. Die Portionen für Kepaci fangen bei 6 bis 10 Stück an. Probiert es einfach aus. Kepaci sind sehr lecker. Ich habe sie mehrfach auf meiner Reise probiert.

Es gibt auch eine typische Fast-Food Speise auf dem Balkan. In Nordmazedonien heißt sie Burek. Das Wort hat dabei einen türkischen Ursprung und heißt Blätterteiggericht. In der türkischen Küche wird es als Börek bezeichnet. Burek ist ein Blätterteiggericht mit Füllung. Die Füllung kann dabei Spinat, Fetakäse oder Hackfleisch sein. Die Backware kostet ca. 60 Denar. Mir schmeckte die Hackfleischfüllung am besten. Gekauft werden kann die Speise in einer Bäckerei. In Nordmazedonien heißt die Bäckerei Pekara. Je nach Region findet ihr die Bezeichnung in lateinischer oder kyrillischer Schriftzeichen. Die Speise ist optimal, wenn ihr viel unterwegs. Steuert die nächste Bäckerei in einem Ort an und genießt die Köstlichkeit. Die Bäckereien sind in der Regel ab 6:00 Uhr geöffnet und schließen um 24:00 Uhr.  

Hinweis: Wer mit dem Fahrzeug in Nordmazedonien unterwegs ist und unglücklicherweise in einem Unfall verwickelt ist, für den gelten bei polizeilichen Unfallaufnahme ein paar kleine Regeln. Bist du mit deinem Privatfahrzeug nach Nordmazedonien gefahren und an einem Sachschadensunfall beteiligt, bezahlt derjenige eine Gebühr, der die Polizei zum Unfall ruft. Die Gebühr beläuft sich auf 250 Euro (!). Nach Auskunft der örtlichen Polizei genügt der europäische Unfallbericht zur Schadensregulierung. Für Mietwagennutzer gilt diese Regelung nicht und es bleibt weiterhin gebührenfrei (Polizeibericht ist ja für die Versicherung des Mietwagens Pflicht)!

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