Lissabon

Lissabon

Die Stadt am Tejo und atemberaubende Hauptstadt von Portugal wird immer beliebter. Die Metropole erstreckt sich auf einem hügligen Gelände an der Atlantikküste. Der imposante Blick vom Castelo de Sao Jorge hinab in das Zentrum der Stadt verzaubert die Besucher genauso wie die Altstadt mit seinen charismatischen und lebhaften engen Gassen sowie den pastellfarbenen Häuser. Lissabon kann dabei auf eine ereignisreiche Geschichte zurückblicken. Die Stadt ist das ideale Reiseziel für alle Altersklassen und Besucher jeder Art. Lissabon bietet sich als Kulturreise, Familienurlaub oder als Städtereise an. Nicht umsonst wird im „Lonely Planet Guides“ Lissabon als eine der besten der Städte der Welt bezeichnet. Wenn Du jetzt mehr über die portugiesische Hauptstadt erfahren möchtest, dann schaue in meinen 10 Ideen und den Geheimtipp hinein.

#1 Torre de Belém

Torre de Belem oder der Turm von Belém –  eigentlicher Namen „Sāo Vicente-Turm“ – ist eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Lissabon. Mit einer Höhe von 35 Metern hat der Turm als eines der wenigen Bauwerke das schwere Erdbeben im Jahre 1755 überstanden.

König Manuel I. gab das Bauwerk in Auftrag. Es wurde nach einem Entwurf des Bauherrn Francisco de Arruda von 1514 bis 1520 auf einer am rechten Flussufer des Tejo gelegene Basaltinsel umgesetzt. Er diente als wichtiger Punkt der  Verteidigungslinie zum Schutz des Flusses Tejo. Die oberen Türme des Bauwerkes erinnern an die Wehrtürme einer mittelalterlichen Burg. Die Befestigungsanlage wurde an die Fortschritte für die Artillerie angepasst. Die Rundkuppeln der Schützenhäuschen lassen den Interessierten erahnen, dass marokkanische Verteidigungsanlagen als Grundlage für den Bau dienten. Im Gegensatz der sonst vorherrschenden orientalischen Verzierungen setzte der Bauherr auf eine manuelinische Dekoration. Deutlich wird es in den steinernen Tauwerk, das in den Wappenelementen eingearbeitet wurde sowie dem berühmten Rhinozeros, welches die erste in Stein gehauene Abbildung eines Tieres in Europa war. Das vordere Bollwerk wird mit der im 18. Jahrhundert eingemeißelten Skulptur der Jungfrau mit dem Jesuskind vollendet. Im Jahr 1983 erklärte die UNESCO das Bauwerk zum Weltkulturerbe.

Der Torre de Belém in Lissabon ist sehr gut an das Verkehrsnetz der öffentlichen Verkehrsmittel angebunden. Die Buslinie 714, 727, 728, 729 und 751 halten in unmittelbarer Nähe. Die historische Straßenbahn der Linie 15E (das „E“ steht für Electrios = Straßenbahn) bringt euch ebenfalls über die Haltestelle Largo da Princesa ans Ziel. Die Regionalbahn – für die Portugiesen sind es die Vorortzüge – der Linie Cascais mit den Haltestellen Belém oder Alges hält in der Nähe. Torre de Belém ist nur wenigen Gehminuten von den Haltestellen der Tram, Regionalbahn und Bus entfernt. Ein rollstuhlgerechten Zutritt zum Turm ist nur für die untere Ebene möglich sowie für die schöne Außenanlage vorhanden.

Für einen regulären Eintritt müsst ihr 6 Euro einplanen. Wer im Besitz der Lisboa Card ist, erhält kostenfreien Eintritt. Ebenfalls kostenlos ist die Nutzung von Bus, Straßenbahn und Regionalbahn der Linie Cascais mit der Lisboa Card. Interessant dürfte für jeden Besucher die Fahrt mit den historischen Straßenbahnen sein.

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag  10:00 Uhr bis 17.00 Uhr
geschlossen montags, 01. Januar, Ostersonntag, 01.Mai, 13. Juni, 25. Dezember

Adresse:           Torre de Belem, 1400-206 Lisboa


#2 Convento do Carmo

Mitten in der Stadt Lissabon, zwischen den Stadtteilen Chiado und Bairro Alto, befindet sich das Convento do Carmo. In den Jahren 1389 bis 1423 wurde das ehemalige Kloster des Karmeliter-Orderns auf ein Gelübde des Marschals Nuno Álvares Pereira in der Hauptstadt Portugals hin errichtet. Dem Betrachter sticht sofort das fehlende Dach ins Auge. Beim großen Erdbeben von 1755 wurde die Kirche des Klosters so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass lediglich die Mauern und die großen gotischen Dachbögen erhalten blieben. Die Kirche wurde nach dem Erdbeben nie wieder aufgebaut. Die Kirchenruine versteht sich als die deutlichste Erinnerungen Lissabons an die große Katastrophe des 18. Jahrhunderts.

In der imposanten Ruine lassen sich Artefakte und Devotionalien der portugiesischen Geschichte, die von der prähistorischen Zeit bis ins 18. Jahrhundert reichen, unteranderem in den angrenzenden Museumsräumen entdecken. Aufgrund der herrlichen Akustik innerhalb des Gewölbes finden vor allem in den Sommermonaten Konzerte in dem dachlosen Kirchenschiff statt. Während in Lissabon geschäftiges Treiben vorherrscht, bietet das Kloster den Besuchern nach Betreten trotz fehlendem Dach einen Ort der Stille. In die Atmosphäre der Kirche kann man bereits für  4 Euro (Erwachsene) eintauchen. Besitzer der Lisboa Card zahlen den reduzierten Preis von 3,20 Euro (Stand März 2019). Das Kloster ist über den Aufzug (Elevador) Santa Justa von der Rua Áurea erreichbar. Oben angekommen, gelangt man über die Rua do Carmo zum Platz Largo Do Carmo. Die Nutzung des Aufzugs kostet vor Ort 5,30 Euro (Stand März 2019). Der Betrag ist in bar zu entrichten.  Wer bereits über eine gültige Lisboa Card verfügt, kann die Dienstleistung des Aufzugs kostenfrei in Anspruch nehmen.

Mit der Straßenbahn Linie 28 über die Haltestelle Chiado kommt ihr ebenfalls zum Kloster. Der Bus der Linie 758 hält vor Ort. Wer mit dem Zug anreist, steigt an der Haltestelle Rossio aus. Die U-Bahnstation Baixo-Chiado befindet sich ebenfalls nur wenige Gehminuten von der Sehenswürdigkeit entfernt. Straßenbahn, Bus, Zug sowie die U-Bahn ist mit der Lisboa Card kostenfrei nutzbar. Ein rollstuhlgerechter Zugang zu der Sehenswürdigkeit ist nicht vorhanden.

Öffnungszeiten:

Montag bis Samstag   10:00 Uhr bis 18:00 Uhr (Oktober bis Mai)
  10:00 Uhr bis 19:00 Uhr (Juni bis September)
geschlossen sonntags, 1. Januar, 1. Mai und Weihnachten

Adresse:           Largo do Carmo, Chiado, 1200-092 Lisboa


#3 Elevador de Santa Justa

Selten steht man freiwillig für die Fahrt eines Aufzugs an. In Lissabon gehört es einfach dazu. Der Elevador de Santa Justa (portugiesisch für Aufzug Santa Justa) ist neben den historischen Straßenbahnen die Attraktion in der portugiesischen Hauptstadt. Der eiserne Aufzug verbindet die Unterstadt Baixa und die Oberstadt Bairro Alto. Die steilen Hügel von Lissabon waren den Einwohnern ein großes Hindernis, sodass in der Zeit von 1898 bis 1902 der Personenaufzug durch den Architekten Raol Mesnier de Ponsard erbaut wurde. Der Aufzug, der am 10. Juli 1902 in Betrieb genommen wurde, misst eine Gesamthöhe von 45 Metern.

Der Elevador hat zwei Kabinen aus Stahl, die mit antikem Holz dekoriert sowie mit Glasscheiben und Messingbeschlägen versehen sind. Eine Kabine hat ein Fassungsvermögen von 24 Personen. Der Aufzug überwindet die Höhenlage von 8 Metern in weniger als 2 Minuten. Über den oberen Ausstieg befinden sich die beiden originalen Maschinen, die in ihrer ursprünglichen Erbauung mit einer Dampfmaschine betrieben wurden. Seit 1907 wurde die Dampfmaschine durch Elektromotoren ersetzt. Die originalen Liftmaschinen der damaligen Ingenieurskunst lassen sich über einen Rundgang auf der oberen Plattform bewundern. Wer noch eine Etage höher hinaus möchte, steigt die eiserne Wendeltreppe empor. Auf der kostenpflichtigen Aufsichtsplattform (portugiesisch: Miradouro) kann man einen 360 Grad Ausblick genießen und sich die frische Brise sanft ins Gesicht wehen lassen. Ein Café, wie es in vielen Berichten erwähnt wird, konnte ich auf der Aussichtsplattform bzw. auf der darunterliegenden Ebene nicht vorfinden oder es wird seit langem eine solche Annehmlichkeit nicht mehr angeboten. Der Zutritt zur Aussichtsplattform ist mit der Lisboa Card kostenfrei. Eine einfache Fahrt mit dem Aufzug kostet einen Betrag von 5,30 Euro (Stand März 2019), der beim Aufzugspersonal vor Ort in bar zu entrichten ist. Für Nutzer einer Lisboa Card ist die Fahrt kostenfrei. Der Aufzug bringt euch nur bis zur ersten Ebene, von der ihr nur eine eingeschränkte Sicht aufgrund des störenden engmaschigen Sicherheitsnetzes habt. Die Lisboa Card zahlt sich bei der Sehenswürdigkeit damit in zweifacher Hinsicht aus. Ein rollstuhlgerechten Zutritt ist aufgrund der vielen Stufen am Aufzug nicht vorhanden.  

Öffnungszeiten Elevador de Santa Justa

Montag bis Sonntag  07:30 Uhr bis 21:00 Uhr (November bis Februar)
  07:30 Uhr bis 23:00 Uhr (März bis Oktober)

Öffnungszeiten Aussichtsplattform (Miradouro de Sta. Justa)

Montag bis Sonntag 09:00 Uhr bis 21:00 Uhr (November bis April)
  09:00 Uhr bis 23:00 Uhr (Mai bis Oktober, 13., 14., 15. April)

Adresse:           Rua do Ouro, 1150-060 Lisboa


#4 Ponte 25 de Abril

Was macht die Goldengate Bridge in Europa, werden sich die Besucher von Lissabon denken. Die Ponte de 25 Abril (deutsch: Brücke des 25. April) ist eine 2278 Meter lange Hängebrücke über den Fluss Tejo, die aufgrund ihrer Bauweise und Farbe der amerikanischen Brückenkonstruktion sehr ähnelt. Der gesamte Brückenzug misst dabei 3,2 km. Die Brücke ist weltweit, nach der Yavuz-Sultan-Brücke von Istanbul und der Tsing-Ma-Brücke in Hongkong, die drittlängste Hängebrücke mit einer Kombination von Straßen- und Eisenbahnverkehr. Pro Tag passieren ca. 150.000 Straßenfahrzeuge sowie rund 160 Züge die Ponte, wie sie von den Einheimischen genannt wird. Sie verbindet den Lissaboner Stadtteil Alcântara und die Stadt Almada. Die Brücke wurde in der Zeit von 1962 bis 1966 errichtet. Der höchste Punkt der Brücke wird mit 190 Metern angegeben. Ihre damaligen Baukosten beliefen sich auf 32 Millionen US-Dollar (Stand 2018: entsprechen rund 231 Millionen US-Dollar). Das Unternehmen American Bridge Comany, zuvor als US-Steel, erhielt den Zuschlag und war mit der Umsetzung des Lissaboner Projektes beauftragt worden. Der damalige Präsident Admiral Américo Tomás, Premier-Minister António de Oliveria Salazar und der Kardinal Manuel Goncalves Cerejeria weihten die Brücke am 6. August 1966 ein. Zunächst trug das Bauwerk den Namen Salazar-Brücke. Die Nelkenrevolution vom 25. April 1974 führte schlussendlich zur Umbenennung in die Ponte 25 de Abril.

Wer sich in der Nähe des Tejo-Ufers aufhält und das Bauwerk bewundert, dem fallen die vielen Läufer und sportlich Aktiven auf. Natürlich hat dies auch einen Hintergrund. Seit 1991 findet jährlich der Halbmarathon von Lissabon statt, der seinen Startpunkt auf der Brücke hat. Scheinbar bereiten sich die vielen Sportbegeisterten rund um die Brücke auf dieses Event vor. Natürlich kommt die zuvor angesprochene Ähnlichkeit zur Golden Gate Bridge nicht von ungefähr. Derselbe Architekt entwarf neben der Golden Gate Bridge ebenso die Ponte de 25 Abril. Für den Betrachter erstrahlt die Brücke in einem roten Farbton, der sich jedoch bei genauerem Hinschauen als die Farbe „International Orange“ entpuppt. Dieser Farbton stammt ursprünglich aus der Flugzeugindustrie.

Den Tejo über die Ponte kann man nur mit einem Auto oder Zug passieren. Von den Bahnhöfen Santa Polonia und Estacao do Oriente fahren die Züge in Richtung Alamda. Die Gleise verlaufen unterhalb der Autospuren. Wer mit einem Auto über die Ponte 25 de Abril fährt, muss eine Maut in Höhe 3,85 Euro (Stand 2018) entrichten. Die Mautstelle befindet sich auf der Südseite der Brücke. Für Fußgänger ist die Brücke gesperrt. Dennoch gibt es zwei Möglichkeiten sich dem Bauwerk auf bemerkenswerte Weise als Fußgänger zu nähern. Entweder ihr besucht die gläserne Aussichtsplattform der Pilar 7 Bridge Experience auf einer Höhe von 65 Metern (der Zugang ist nur über die Ausstellung zur Ponte de 25 Abril möglich) oder ihr wagt euch mit einer der Fähren – Abfahrt von dem Fährterminal Cais do Sodre – über den Tejo.  

Der Eintrittspreis zur Pilar 7 Plattform kostet 6 Euro. Für die Anreise zur Aussichtsplattform nehmt ihr die Straßenbahn E15 und steigt entweder an der Haltstelle Alcantara – 24 de Julho oder Calcáro aus. Die Buslinie 728 bringt euch vom Praca do Comério (Terreiro do Paco) ebenfalls ans Ziel. Mit dem Zug vom Bahnhof Cais do Sodré in Richtung Cascais gelangt ihr zwei Stationen weiter – Haltestelle Alcântara – ebenfalls an den Tejo. Der Aussichtspunkt ist in wenigen Gehminuten von den Haltestellen erreichbar. Das Fährterminal Cais do Sodré erreicht ihr mit dem Zug bzw. mit der U-Bahn. Haltestelle ist die gleichnamige Cais do Sodré. Für die Fähre nehmt ihr die Überfahrt nach Cacilhas. Die Fährverbindung mit dem älteren und langsameren orangenfarbenen Fähren führen euch in die Nähe der Ponte de 25 Abril. Eine einfache Fahrt mit der Fähre kostet 1,25 Euro (Stand März 2019). Die Fähren gehören zu den öffentlichen Verkehrsmitteln von Lissabon, so dass die Nutzung mit der Lisboa Card kostenfrei ist.

Eine etwas anspruchsvolle Fahrt über den Tejo und damit unter die Ponte erhaltet ihr mit Yellow Boat. Das 24 Stunden Ticket kostet 20 Euro für Erwachsene, Kinder zahlen 10 Euro. Ich empfehle euch das 48 Stunden-Kombi-Ticket Belém & Boat. Damit schippert ihr mit dem Yellow Boat vom Terminal Terreiro de Paco (Start vom Belém Terminal ist ebenfalls möglich) über den Tejo und erkundet noch mit dem Bus den Stadtteil Belém auf eurer Sightseeingtour. Das Yellow Boat startet von dem Terminal täglich um 10:00 Uhr, 13:00 Uhr, 15:00 Uhr (17:00 Uhr zusätzlich im März & April) im Winter bzw. ab 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr im 90 Minuten Takt im Sommer.  Der Preis für Erwachsene inklusive Audioguide beläuft sich auf 22 Euro, Kinder zahlen 11 Euro (Stand März 2019). Mit der Lisboa Card gewährt euch der Betreiber einen Nachlass von 10 Prozent.

Wer die Ponte mit dem Zug erkunden möchte, nimmt den „Brückenzug“ der Betreibergesellschaft fertagus. Der Zug startet an der Haltestelle Roma-Areeiro und führt euch über Sete Rios, Campolide nach Pragal. Zwischen den beiden Haltestellen Campolide und Pragal befinden sich Ponte. Wer an der Haltestelle Pragal aussteigt, kann seinen Ausflug mit einem Besuch der Cristo Rei Statue verbinden. Mit der Lisboa Card erhaltet ihr einen Preisnachlass von 25 Prozent für die einfache Fahrt auf dem regulären Preis von 3 bis 4 Euro.  (Update 2020: Die Fahrt mit dem Zug ist für Nutzer der Lisboa Card kostenlos).

Öffnungszeiten Pilar 7 Bridge Experience

Montag bis Sonntag  10:00 Uhr bis 20:00 Uhr (Mai bis September)
   10:00 Uhr bis 18:00 Uhr (Oktober bis April)   

Öffnungszeiten Ponte 25 de Abril

Montag bis Sonntag  00:00 Uhr bis 24:00 Uhr

Adresse:           Pilar 7 Bridge Experience, N6 34, 1300-472 Lisboa


#5 Cristo Rei

In Almada, ein Vorort von Lissabon, thront auf einem 75 Meter hohen Sockel eine Christus-Statue. Mit ihrem ausgebreiteten Armen wendet sich die Statue in Richtung Ponte 25 de Abril und damit der Hauptstadt Portugals zu. Die Statue misst selbst eine Höhe von 28 Metern und wird damit als die siebthöchste Christusstatute der Welt bewertet. Die Statue mit ihrem Sockel befindet sich 117 Meter über den Fluss Tejo. Die großartige, Lissabon überragende Statue am südlichen Ufer des Tejo ist besonders bei Reisenden beliebt. Sie bietet den Besuchern einen herrlichen Blick von ihrer Aussichtsplattform, die sich auf ca. 80 Metern Höhe befindet, über Lissabon und der Hängebrücke Ponte 25 de Abril. Die Christusstatue zählt zu einer der drei wichtigsten Wallfahrtsorte von Iberia. Die Idee der Christusstatue entstammt dem Jahre 1934. Der Erzbischof von Lissabon, Dom Manuel Goncalves Cerejeria, nahm den Gedanken für die Errichtung einer Christusstatue bei seinem Besuch in Brasilien auf. Mit dem Gelöbnis, sofern der Gott Portugal vom zweiten Weltkrieg verschont, sollte die Statue errichtet werden. Der 10 Jährige Bau des Monuments startete am 18. Dezember 1949. Zur Einweihung an einem Pfingstsonntag kamen 300.000 Menschen, darunter Erzbischöfe des Erzbistums Sao Sebastiao do Rio de Janerio sowie Lorenco Marques. Der Papst Johannes XXIII war zum Zeitpunkt der Einweihung nicht vor Ort, übersandte jedoch zur Eröffnung seine Grüße. Die Christusstatue schuf der portugiesische Bildhauer Francisco Franco de Sousa.

Der Ausflug zur Christus-Skulptur mit Besuch der Aussichtsplattform nimmt ca. einen halben Tag ein. Für die Anreise zur Statue Cristo Rei stehen euch mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Am besten plant ihr den Ausflug bei gutem Wetter, sodass ihr den Ausblick von der Aussichtsplattform genießen könnt.

Die für mich schönste Anreise ist die Nutzung der Fähre vom Fährterminal Cais do Sodré (Lissabon) zum südlichen Ufer des Tejo der Anlegestelle Cacilhas (Almada). Das Fährterminal Cais do Sodré ist mit der namentlich gleichen Metro- bzw. Zug Station verbunden. Die grüne U-Bahnlinie bringt euch zu dem Fährterminal. Die Fähre kostet bei einer einfachen Fahrt ca. 1,25 Euro. Mit der Lisboa Card ist die Nutzung der Fähre kostenfrei. Von dem Bus Bahnhof Cacilhas nehmt ihr den Bus für die kurze Strecke zur Cristo Rei. Eine Fahrkarte für den Bus, könnt ihr beim Busfahrer kaufen. Die Lisboa Card gilt hier für die Nutzung des Bus nicht. Für die Fahrt mit der Fähre und Bus plant ihr ca. 1 Stunde ein. Die Hin- und Rückfahrt der Strecke kosten euch ca. 5 Euro, sofern ihr die Lisboa Card nicht einsetzt. Die Cacilhas Fähre hat ihren Fährbetrieb bis 1 Uhr in der Nacht.

Für die Anreise mit dem Bus startet ihr am Cacilhas Busbahnhof. Dafür nutzt ihr die Linie 101 zur Cristo Rei. Die Busfahrt dauert ca. 20 Minuten und führt euch direkt bis zur Endhaltestelle der Strecke (hier: Cristo Rei). Die Busse verkehren täglich zur vollen und halben Stunde zwischen 9 Uhr und 17 Uhr. Eine Fahrkarte für die Hin- und Rückfahrt kostet 2 Euro, die beim Busfahrer zu erwerben ist. Die Fahrt kann nicht mit der Lisboa Card kostenfrei genutzt werden. Die Rückfahrt verkehrt um jeweils 25 und 55 einer jeden Stunde zwischen 9 Uhr und 17 Uhr.

Auch wenn die Aussicht vor dem Monument euch bereits einen sehr vielversprechenden Blick über den Tejo gewährt, muss man unbedingt auch die Aussichtsplattform der Statue erklimmen. Mit dem Fahrstuhl erreicht ihr die Plattform. Der Eintritt für die grandiose Aussicht kostet 4 Euro.  

Öffnungszeiten

Montag bis Sonntag 09:30 Uhr bis 18:00 Uhr

Adresse:           Santuário de Cristo Rei, 2800-058 Almada, Portugal


#6 Igreja de Santa Engracia – Panteao Nacional

Das Panteao Nacional wurde ursprünglich als die Santa Engrácia-Kirche konzipiert. Prinzessin Maria, Tochter des König Manuels, hatte die Idee an dem heutigen Standort die Kirche zu errichten. Die bestehenden Mauern der Kirche wurden jedoch komplett im 17. Jahrhundert abgetragen. Der Architekt Joa Antunes entwarf sie in ihrer heutigen Form. Die Igreja de Santa Engracia steht wie kein anderes repräsentatives Bauwerk für die portugiesische barocke Baukunst der Zeitepoche des 17. Jahrhunderts. Betritt man als Besucher die Kirche, kann man bereits den achteckigen Grundriss erahnen. Der Grundriss ist einem griechischem Kreuz mit seinem abgerundeten Ecken durch den italienischen Baumeister Bramante nachempfunden. Im Laufe der Zeit fanden An- und Umbauten an dem Gebäude statt, die erst im Jahre 1966 (insgesamt 284 Jahre Bauzeit) fertiggestellt wurden. Nach Fertigstellung erklärten die Verantwortlichen das Objekt zum Nationalen Pantheon.

Wer vor dem Pantheon steht und über die breiten Treppen zum Eingang blickt, erkennt vier große toskanischen Säulen. Heller Marmor im Inneren des Gebäudes lassen den Besucher die Schönheit und den Gedanken, dass der Bau der Kirche mehrere Jahrzehnte andauerte, vergessen. Ihr taucht nach dem Betreten in farbenfrohe Verzierungen an den Wänden ein und bewundert die herrlich geschmückte nach außen gewölbte Deckenkonstruktion. Mehrere Ebenen in dem Pantheon sind zu Fuß erreichbar, von dem ihr in das Innere des Gebäudes hinunterschauen könnt. Als Highlight ist der Aufstieg über die 187 Stufen bis zur Kuppel des Gebäudes. Alternativ steht ein Aufzug zur Verfügung (ich selbst haben den Aufzug jedoch nicht gefunden). Von dem Dach, besser gesagt von dem Aussichtspunkt (portugiesisch: miradouros), könnt ihr über den Stadtteil Alfama blicken, die Castelo de Sao Jorge aus der Ferne anschauen, den Flusslauf des Tejo erahnen oder euren Blick über den Dächern der Stadt Lissabon schweifen lassen. Ich persönlich fand den Aufstieg sehr angenehm, da ich mit dem tollen Ausblick weit ab von den vielen Touristenmassen belohnt wurde. Gefühlt sah ich knapp eine Handvoll Besucher im Pantheon bzw. auf der Aussichtsplattform. Es lohnt sich jedenfalls für alle, die vor den Touristenmassen von Alfama fliehen möchten.

Der Eintritt ins Pantheon kostet 3 Euro. Mit der Lisboa Card ist der Eintritt kostenlos. Ihr erreicht die Sehenswürdigkeit mit dem Bus der Linien 712, 734. Die Tramlinie 28 bringt euch ebenfalls ans Ziel. Der Regionalzug sowie die Metro der Linie Azul (blaue Linie) führt euch zur Haltestelle Santa Apolónia, von der ihr in wenigen Gehminuten zum Pantheon gelangt.    

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr (Oktober bis März)
  10:00 Uhr bis 18:00 Uhr (April bis November)
geschlossen montags, Ostersonntag, 01.01., 13.06., 24.12, 25.12.

Adresse:           Campo de Santa Clara, 1100-471 Lisboa, Portugal


#7 Sintra – ehemalige Sommerresidenz der Könige

Sintra ist eine entzückende portugiesische Kleinstadt vor den Toren Lissabons. Sie liegt in den Bergen der Serra de Sintra. Die Kleinstadt diente lange Zeit als Sommerresidenz für die herrschenden Könige. In Mitten von pinienbedeckten Hügeln versteckt sich die Stadt. Die zum Teil jahrhundertealten Paläste, historische Villen und Ruinen eines Schlosses sowie einer geschichtsträchtigen Burganlage warten nur darauf, von den Besuchern entdeckt zu werden. Die vielen faszinierenden historischen Gebäude bilden ein fantastisches Reiseziel. In einem Tagesausflug lässt sich die die Kulturlandschaft Sintra hervorragend entdecken, die seit 1995 zum Weltkulturerbe der UNSESO erklärt wurde.

In dem Pargues de Sintra befindet sich als erstes Highlight der Palácio Nacional de Pena (deutsch: Nationalpalast Pena). Er ist einer der feinsten und punkvollsten Paläste von Europa. In farbenfroher Pracht thront der Palast auf einem Felsmassiv aus Granit. Er wurde im Jahr 1840 durch Titularkönig Ferdinand II. auf den Grundmauern eines Klosters mit  knallgelben und rot-leuchtende Türme sowie feinstem Mosaik, eleganten Bögen und weiße Zinnen errichtet. Umgangssprachlich wird der Palast oder auch Schloss als „Kummerpalast“ bezeichnet (portugiesisch „pena“ bedeutet „Kummer“). Nicht nur die Lage des Palastes sondern auch die Farbgebung trägt zur Berühmtheit bei. Das Gebäude und die sehenswerten Innenräume wurden in den letzten Jahren so hergerichtet, wie sie in den Jahren 1910 zuvor aussahen. In dem fraglichen Jahr floh der damalige portugiesische Adel vor der Revolution nach Brasilien. Der Eintritt zum Pargues de Sintra und dem Palácio Nacional de Pena kostet 14 Euro (Stand März 2019). Mit der Lisboa Card erfahrt ihr 10 Prozent Preisnachlass, sofern ihr die Eintrittskarten vor Ort erwerbt. Für Kinder bis 18 Jahre und Senioren kostet der Eintritt 12,50 Euro. Für Familienticket (2 Erwachsene und 2 Kinder unter 18 Jahre) werden 49 Euro verlangt. Der Park und Palast ist rollstuhlgerecht hergerichtet.

Insidertipp: Plant euren Besuch so früh oder so spät am Tag wie möglich. Aufgrund des erheblichen Touristenansturms rate ich Euch das Schloss zwischen 10:30 und 15:00 Uhr (Hauptsaison) NICHT zu besuchen.  

Öffnungszeiten Park – Parques de Sintra

Montag bis Sonntag 09:30 Uhr bis 20:00 Uhr (01. April bis 28. Oktober)
  10:00 Uhr bis 18:30 Uhr (29. Oktober bis 31. März)
  (Letzter Einlass 1 Stunde vor Schließung)
geschlossen 25.12., 01.01.

Adresse Parques de Sintra:           R. Visc. de Monserrate, 2710-405 Sintra, Portugal


Öffnungszeiten Palast – Palácio Nacional de Pena

Montag bis Sonntag 09:30 Uhr bis 19:00 Uhr (01. April bis 28. Oktober)
  10:00 Uhr bis 18:00 Uhr (29. Oktober bis 31. März)
  (Letzter Einlass 1 Stunde vor Schließung)
geschlossen 25.12., 01.01.

Adresse Palast:           Palast Estrada da Pena, 27140-609 Sintra, Portugal


Wenige Gehminuten vom 480 Meter hohen Hügels des Eingangs Pargues de Sintra mit dem Palácio Nacional de Pena entfernt, befindet sich die Castelo dos Mouros oder auch Maurenburg genannt. Das Castelo mit seiner antiken Burgruine bietet den Besuchern eine herrliche Aussicht auf das umliegende Gelände. Die Burg wurde durch die Mauren im 8. oder 9. Jahrhundert erbaut. Der portugiesische König Alfons I. eroberte die Burg. Auf ihr errichtete er eine christliche Kapelle. Das Kirchenhaus fand jedoch wenig Anklang bei den Einheimischen, so dass nur wenige sie nutzen und sie in der folgenden Jahrhunderten verfiel. Um 1860 fanden erste Renovierungsarbeiten der Burganlage statt. Die Historischen Mauern und vereinzelte Türme sind heute noch erhalten. Von ihnen kann man den faszinierenden Blick bis zum Atlantik genießen. Der Eintritt zur Maurenburg beläuft sich auf 8 Euro. Inhaber der Lisboa Card erhalten 15 Prozent Nachlass auf den Eintrittspreis vor Ort. Kinder bis 18 Jahre und Senioren ab 65 Jahren entrichten 6,50 Euro. Das Familienticket beträgt 26 Euro. Die Maurenburg ist teilweise für Rollstuhlfahrer zugänglich.

Öffnungszeiten – Castelo dos Mouros:

Montag bis Sonntag 09:30 Uhr bis 20:00 Uhr (01. April bis 28. Oktober)
  10:00 Uhr bis 18:00 Uhr (29. Oktober bis 31. März)
  (Letzter Einlass 1 Stunde vor Schließung)
geschlossen 25.12., 01.01.

Adresse Castelo dos Mouros:           Castelo dos Mouros, 2710-609 Sintra, Portugal


Der Palácio Nacional de Sintra (deutsch: Nationalpalast von Sintra) befindet sich im Zentrum von Sintra und ist ein ehemaliger königlicher Palast. Die Entstehungszeit des Palastes reicht bis in das 10. Jahrhundert zurück. Der Palast mit seinen großen konisch verlaufenden Kamin-Schonsteine, die sich über die große Palastküche sichtbar erhebt, wird auch gern als das Wahrzeichen von Sintra bezeichnet. Der Palast erfreute vom 15. bis zum 19. Jahrhundert den portugiesischen Adel. Die unterschiedlichen Zeitepochen der Sommerresidenz des königlichen Herrschers reflektieren sich in den verschiedenen Inneneinrichtungen. Der Palast mit den gewölbten Decken wurde im gotischen Stil errichtet. Die Zimmer sind im einfachen Stil mit kühlenden Bodenfliesen ausgestattet. Beeindruckte Wandmalereien finden sich in den Palastzimmern wieder. Sehenswert sind vor allem das Elsternzimmer, das Thronzimmer sowie das Schwanenzimmer. Für 10 Euro Eintritt könnt ihr euch wie der damalige portugiesische Adel fühlen. Erwerbt ihr die Eintrittskarte vor Ort, wird den Inhabern einer Lisboa Card ein Preisnachlass von 10 Prozent auf den Eintrittspreis gewährt. Eintritt für Kinder bis 18 Jahre und Personen über 65 Jahre bezahlen 8,50 Euro. Das Familienticket kostet 33 Euro.

Öffnungszeiten – Palácio Nacional de Sintra:            

Montag bis Sonntag 09:30 Uhr bis 19:00 Uhr
  (Letzter Einlass 1 Stunde vor Schließung)

Adresse Palácio Nacional de Sintra:           Largo Rainha Dona Amélia, 2710-616 Sintra, Portugal


Quinta da Regaleira ist ein stattliches Anwesen und liegt unweit vom Stadtzentrums Sintra entfernt. Der Besitzer António Augusto Carvalho Monterio ließ von 1904 bis 1919 das gotische Paradies durch den Architekten Luigi Manini erbauen. Das Anwesen hat nicht nur architektonisch Wertvolles zu bieten, sondern wartet auch mit einer prachtvollen Gartenanlage auf. Die Quinta da Regaleira gilt als eine der wichtigsten touristischen Attraktionen von Sintra. Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich das Hauptgebäude, welches ehr einem kleinen Palast gleicht, eine imposante Kapelle und einem großzügigen Park, in dem viele Grotten, Brücken, Seen sowie ein unterirdisches Tunnelsystem zu entdecken sind. Zahlreiche Bildhauer, Steinmetze und Handwerker errichteten den Palast und den Garten im italienischen Stil. Das Hauptgebäude mit seinen 5 Stockwerken ist mit neogotischen Zinnen, Wasserspeiern und Kapitellen verziert, das mit einem achteckigen Turm überwölbt ist. Der Garten gleicht einer Parkanlage. Verschlungene Wege bringen euch zu verzierten Springbrunnen, mystischen Aussichtspunkten und kleinen Grotten. Ein kleines Highlight ist das unterirdische Tunnelsystem mit seinen Grotten und dem 27 Meter tiefen begehbaren Initiationsbrunnen. Ihr als Besucher taucht in einem romantischen und magischen Ort ein, der einer kleinen Märchenwelt gleicht.  Der Eintritt in die Parkanlage beläuft sich auf 6,40 Euro bei Nutzung der Lisboa Card. 

Öffnungszeiten – Quinta da Regaleira:

Montag bis Sonntag 09:30 Uhr bis 18.00 Uhr (01.Oktober bis 31. März)   
  09:30 Uhr bis 20:00 Uhr (01. April bis 30 September)  
  (Letzter Einlass 1 Stunde vor Schließung)
geschlossen 24.12., 25.12.

Adresse Quinta da Regaleira:           Rua Barbosa du Bocage, 2710-567 Sintra, Portugal


Insidertipp: Nutzt für eure Anreise den Vorortzug von Lissabon. Die grüne Linha de Sintra fährt alle 30 Minuten vom Bahnhof Rossio im Zentrum Lissabons ab. In knapp 40 Minuten erreicht ihr Sintra. Das Ticket für die Hin- und Rückfahrt kostet 4,50 Euro. Für die Nutzer der Lisboa Card ist das Zugticket inklusive und ihr fahrt kostenfrei. Fahrt NICHT mit einem Mietwagen nach Sintra. Die Straßen von Sintra sind sehr eng, es existieren vorwiegend nur Einbahnstraßen sowie sind die Straßenführungen und Steigungen für einen Ortsunkundigen sehr unübersichtlich. Parkplätze sind sehr knapp bemessen oder ihr findet nur überteuerte Parkmöglichkeiten. Nachdem ihr in Sintra mit dem Zug angekommen seid (Sintra ist Endhaltestation), haltet ihr euch nach Verlassen des Bahnhofsgebäudes rechts und biegt gleich in die erste Straße nach ca. 15 Metern rechts ab. In ca.  200 Meter befindet sich eine Bushaltestelle. Von dieser Haltestelle fährt der Touristenbus Linie 434 ab. Er fährt alle 15 Minuten von der Haltestelle und bringt euch direkt zu den Sehenswürdigkeiten. Das Ticket kostet für eine Runde (der Bus verkehrt im Kreis) 6,90 Euro (Stand März 2019) und ist beim Busfahrer zu entrichten. Die Lisboa Card kann hier NICHT genutzt werden.

Besuchertipp: Reist nach Sintra mit dem Zug zeitig an. Steigt in den Bus 434 und fahrt mit dem Touristenbus zunächst zur Haltestelle Palácio Nacional de Pena. Kauft dort am besten gleich ein Kombiticket für den Palácio Nacional de Pena und Castelo dos Mouros. Inhaber der Lisboa Card erhalten einen Preisnachlass von 10 Prozent für den Palácio Nacional de Pena und 15 Prozent für die Castelo dos Mouros sowie für das Kombiticket weitere 5 Prozent. Startet mit euren Besuch des Palácio Nacional de Pena gleich nach Öffnung um 09:30 Uhr. So taucht ihr vor den Touristenmassen bereits in die farbenfrohe Pracht des Palastes ein. Nach eurem Besuch des Palastes geht es weiter zur Castelo dos Morous. Knapp 10 Minuten Fußweg vom Eingang des Palácio Nacional de Pena erreicht ihr die Maurenburg. (Es läuft sich einfach, da es hier bergab geht). Nachdem ihr in der Historie der beiden Sehenswürdigkeiten eingetaucht seid, geht es mit dem Touristenbus 434 von der Haltestelle des Castelo dos Morous zurück in das Stadtzentrum. Zur Mittagszeit bieten sich die Cafés und Lokale im Zentrum von Sintra an, um sich zu stärken. Die Lokalitäten an der Castelo dos Morous und Palácio Nacional de Pena sind einfach überteuert. Nur wenige Gehminuten vom Zentrum entfernt liegt die Quinta da Regaleira (Alternativ fährt der Bus Linie 435 vom Bahnhof). Nachmittags lädt die gut verschattete Parkanlage mit seinen verwinkelten unterirdischen Gängen, Grotten und Gebäuden  förmlich ein, sich vor der Sonne ein wenig zu schützen und dabei Geschichte einzuatmen. Zum Abschluss des Tagesausflugs steht der Besuch im Palácio Nacional de Sintra an. Er ist zu Fuß von der Quinta da Regaleira gut erreichbar und liegt sehr zentral.  


#8 Cascais – ein charmantes Fischerstädtchen

Cascais ist ein traditionelles, charmantes, portugiesisches Fischerstädtchen an der Küste westlich von Lissabon. Sandstrände und ein belebter Jachthafen warten darauf, von den Besuchern entdeckt zu werden. In den zurückliegenden Jahrhunderten diente der Vorort Lissabons für den portugiesischen Adel als Sommerresidenz.

Die mittelalterliche Festung Nossa Senhora da Luz und der Palast mit seiner Zitadelle stellen dabei nur ein kleines Highlight der vielen Sehenswürdigkeiten in dem Städtchen dar. Beim Flanieren über historische Kopfsteinpflasterstraße im Zentrum von Cascais begegnen dem Besucher üppig ausgestattete Herrenhäuser, ein eindrucksvolles Fort und interessante Museen. Für einen Besuch eignet sich ebenfalls die gekalkte Kirche Nossa Senhora da Assuncao mit den Azulejo Kacheln. Der Aussichtspunkt des Felsens Boca do Inferno liegt ca. 2 km entfernt von Cascais. An dem schroffen Küstenabschnitt, der sich ca. 20 Gehminuten von Zentrum Cascais befindet, formte die Natur eine offene Höhle. Ins Zentrum des Boca do Inferno gelangte man leider nur über die Seeseite mittels Paddelboot. Der Felsabschnitt kommt am besten zum Sonnenuntergang zur Geltung. Örtliche Busse bringen dich ebenfalls dort ans Ziel.

Auf dem Weg zum Boca do Inferno kommt ihr an dem Leuchtturm Farol de Santa Marta sowie die Casa de Santa vorbei. Ebenso einladend wirkt das Castro Guimares Museum sowie der Parque Marechal Carmona.

Wer von Lissabon einen Tagesausflug nach Cascais unternimmt, steigt am besten in den Pendlerzug Linha de Cascais ein. Der Zug fährt stündlich und halbstündlich von dem Bahnhof Cais do Sodre in Lissabon ab. Das Zugticket kostet für die Hin- und Rückfahrt 4,50 Euro. Für die Nutzer der Lisboa Card ist die Nutzung des Pendlerzugs kostenfrei. Den Bahnhof erreicht ihr mit der Metro. Haltestelle der grünen Metro Linie ist die gleichnamige Station Cais do Sodre.

Besuchertipp: Cascais hat sehr gut ausgebaute Fahrradwege. Wer mit dem Pendlerzug von Lissabon anreist, kann direkt im Bahnhof ein Fahrrad mieten. Ihr lauft an dem Vermieter vorbei, wenn ihr euch in Richtung Ausgang bewegt. Die Mietstation von Tomorrow’s Adventure befindet sich auf der rechten Seite vor dem Ausgang des Bahnhofsgebäudes. Die Öffnungszeiten sind täglich von 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr. Für einen Tag (bis 19:00 Uhr) beläuft sich die Ausleihgebühr auf 10 Euro; 24 Stunden kosten 15 Euro.


#9 Mosteiro dos Jerónimos

Das Mosteiro dos Jerónimos (deutsch: Hieronymitenkloster) ist ein Bauwerk in der portugiesischen Hauptstadt. Im Lissaboner Stadtteil Belém findet ihr das bedeutendste Bauwerk der Manuelinik, die zu einer portugiesische Variante der Spätgotik zählt und ebenso Elemente der Renaissance enthält. In der Anlage, dass mit einem 300 Meter langen Gebäude und weiter großräumigen Parkanlage aufwartet, befinden sich unter anderem die Sarkophage bedeutender Persönlichkeiten wie Fernando Pessoa oder auch Vasco da Gama.

König Manuel I. legte 1501 den Grundstein für das Kloster. Über sieben Jahrzehnte dauerte die Bauzeit des Klosters an, dass damit die Blütezeit Portugals überdauert. Die lukrativen Einnahmen aus dem Überseehandel mit Indien ermöglichten die Finanzierung des Bauwerkes. Zwei Portugiesen, zwei Franzosen sowie ein Spanier schufen gemeinsam das Bauwerk. Historische Baupläne deuteten darauf hin, dass der gesamte Bau weit größer geplant war. Die errichtete Hallenkirche, der zweistöckige Kreuzgang mit Refektorium sowie die Sakristei wurden während der Herrschaft König Johanns III. um einen Chor erweitert. Das Kloster, das bis 1834 die Hieronymiten beherbergte, überstand das große Erdbeben von 1755 ohne größere Schäden. Die UNESCO erklärte im Jahr 1983 das Hieronymitenkloster zum Weltkulturerbe. Bedeutung erlangte das Mosteiro dos Jerónimos in Lissabon am 13. Dezember 2007, als die Regierungschefs der EU-Staaten den Vertrag von Lissabon zur Neuordnung der Europäischen Union ratifizierten.

Sehenswert der Klosterkirche mit dem beeindruckenden Kreuzrippengewölbe sind das Südportal, der Innenhof mit dem Kreuzgang sowie das Refektorium. Das Südportal mit den Ausmaßen von 32 Metern Höhe und 12 Metern Breite erstreckt sich über das Gesims des Klosters. Die Figur Heinrich der Seefahrer thront dabei über den beiden Eingangstüren. Über das Westportal gelangt man in die Kirche und kann so einen der schönsten und ungewöhnlichsten Innenräume der Kirche auf sich wirken lassen. Der Architekt João de Castilho schuf den Innenraum, der sich auf sechs schlanken Säulen emporstreckt und sie wie Rippen eines Palmwedels öffnet, um das Netzgewölbe in einer Höhe von 25 Metern zu tragen. Die Halle erstreckt sich auf 90 Meter Länge und 27 Meter Breite. Trotz des Ausmaßes mit der reichen Gestaltung erscheint es den Betrachtern, als schwebe die Konstruktion schwerelos und käme ohne tragende Funktion aus. An der Nordseite unter der Empore befindet sich der Sarkophag von Vasco da Gamas, der erst über 300 Jahre nach seinem Tod 1880 in der Kirche beigesetzt wurde. Der Kreuzgang an der Nordseite lässt den Betrachter Ein Juwel der portugiesischen Baukunst findet der Betrachter im Kreuzgang an der Nordseite des Klosters. Ein Dekor mit 26 Gewölbefeldern umrahmt ein Quadrat von 55 Metern, in dem Elemente aus Abendland, Orient und Fernost gekonnt aus gelblichen Kalksandstein herausgearbeitet sind. Ein flaches Netzgewölbe überspannt das ehemalige Refektorium. Gewölbekämpfer sowie Schlusssteine sitzen auf einem umlaufenden steinernen Tau. Der beeindruckende Kachelschmuck datiert aus dem 18. Jahrhundert.

Das Kloster im Stadtteil Belem von Lissabon befindet sich in der Nähe des Entdeckerdenkmals (Padrao dos Descobrimentos) am Tejo-Ufer. Mit der Straßenbahn-Linie E15 oder der Bus Linien 714, 727, 728, 729 und 751 erreicht ihr das Mosteiro dos Jeronimos. Für Besitzer der Lisboa Card ist der Eintritt inklusive. Regulär kostet der Eintritt 10 Euro; für Kinder, Schüler, Studenten, Familien und Besucher ab 65 Jahre sind Ermäßigungen möglich. Am Sonntag ist der Eintritt bis 14 Uhr kostenfrei.

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag 10:00 Uhr bis 18:30 Uhr (Mai bis September)
  10:00 Uhr bis 17:00 Uhr (Oktober bis April)
geschlossen montags, 01.01., Ostersonntag, 01.05, 13.06., 25.12.

Adresse Quinta da Regaleira:           Praça do Impéro, 1400-206 Lisboa, Portugal


#10 Castelo de São Jorge

Das Castelo de São Jorge ist eine Festungsanlage in Lissabon. Sie thront auf einem 110 Meter hohen Hügel im Stadtteil Alfama oberhalb Lissabons. Die Festungsanlage mit integrierter Burgruine gehört zu den vielen Sehenswürdigkeiten der portugiesischen Hauptstadt. Die Burg, die als älteste Burg Lissabons gilt, wurde von den Mauren auf den Ruinen einer Festung aus dem 5. Jahrhundert, als Visigoten Portugal bewohnten, errichtet. 1147 ging die Burg an Alfons der Eroberer verloren. Das Castelo diente nach der Eroberung jahrhundertelang als Königsburg. Der Turm der Burg beherbergte die königliche Urkundensammlung. Im großen Erdbeben von 1755 wurde die Burg weitgehend zerstört, die im Verlaufe der Zeit teilrestauriert wurde. Das Castelo zählt zu dem Burgentypen einer Höhenburg. Bereits nach Betreten über den Haupteingang begrüßt ein bronzenes Standbild von Dom Afonso Henriques, der der erste König Portugals war, seine Besucher. Auf einer Fläche von 6000 Quadratmeter finden die Besuche mehrere Türme, Wachposten, einen Burggraben, Ausgrabungen aus phönizischer, römischer und maurischer Zeitepochen. Die zwei großen Plätze innerhalb der Burganlage dienten zum Verweilen, Boule- und Dominospielen.

Von der Aussichtsplattform der Burg genießt man einen grandiosen fast majestätischen Blick über Lissabon und dem Tejo, der mit als einer der schönsten Aussichtspunkte gilt. Sehenswert ist das Spitzbogen-Haus mit seinen fünf Spitzbögen in der Festungsanlage. Für den kultur- und geschichtsinteressierte Besucher bieten sich die detaillierten Verzierungen mit Arabesken an der hölzernen Tür des Spitzbogen-Hauses an. Die Historie offenbart, dass das Gebäude als Gefängnis diente. In der ständigen Ausstellung des Museums werden Artefakte vergangener Jahrhunderte gezeigt. Aber nicht nur schaurige Berühmtheit erlangte die Burg, sondern sie diente ebenfalls als Filmkulisse einer Komödie. Im Jahr 1943 drehte der ehemalige Schauspieler Artur Duarte den zur damaligen Zeit erfolgreichen Film „O Casta do Castelo“.

Die Burganlage erreicht ihr mit den Tram 28 über die Haltestelle Rua dos Lagares oder Portas do Sol. Der Eintritt für Kinder bis 10 Jahre ist frei. Kinder von 10 bis 18 Jahre, Senioren sowie Menschen mit Behinderung entrichten 5 Euro Eintritt. Erwachsene zahlen 8,50 Euro. Die Familienkarte kostet 20 Euro. Bei Vorlage der Lisboa Card erhält man 20% Rabatt auf den Eintrittspreis.  

Öffnungszeiten

Montag bis Sonntag 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr (November bis Februar)
  09:00 Uhr bis 21:00 Uhr (März bis Oktober)
  (Letzter Einlass 30 Minuten vor Schließung)

Adresse Quinta da Regaleira:           R. de Santa Cruz do Castelo, 1100-129 Lisboa, Portugal


#11 Geheimtipp – Tram, Bifana und Miradouro

Jede große Stadt bietet die typischen Touristenbusse Hop-On & Hop-Off an. Lissabon macht da keine Ausnahme und bietet mit seinem yellow bus Programm die gleichen Annehmlichkeiten einem jeden Besucher an. Je nach Programm starten hier die Preise bei 22 Euro (Kinder 11 Euro) für ein 48 Stunden Ticket bzw. ein sogenanntes All in One Ticket bei 45 Euro (Kinder 22,50 Uhr) für 72 Stunden. Vereinzelte Touren für 24 Stunden kann man ebenfalls ab 10 Euro (Kinder 5 Euro) erwerben, die jedoch nur bspw. Belem Bus Tour beinhaltet. Wer auf den Audioguide verzichten möchte und kann, für den hält Lissabon eine sehr preiswerte Alternative bereit. Die historischen Straßenbahnen, die jeder Besucher mindestens einmal bei seinem Aufenthalt gefahren ist, bringen euch durch die ganze Stadt. Ein Tagesticket für Metro, Bus, Straßenbahn, Aufzüge und Fähren kostet ab 6,40 Euro. Das Ticket für eine einfache Fahrt kostet 3 Euro. Bist du im Besitz der Lisboa Card ist die Nutzung inklusive. Die historische gelbe Straßenbahn 28E ist der Klassiker unter den öffentlichen Nahverkehrsmitteln. Die Ein-Abteil-Trams verbinden die Haltestellen Martim Moniz mit dem Campo Quirue und bahnen sich knatternd durch die engen Straßen der Stadt. So manche Hauswand erscheint einem während der Fahrt dabei so nah zu kommen, dass man es während der Fahrt fast berühren möchte. Die Tram fährt durch die beliebten Touristenviertel Graca, Alfama, Baixa und Estrela. Die 28E ist die längste Strecke von Lissabon. Mit der Ringlinie 12E, die zugleich die kürzeste Strecke ist, erkundet ihr die Gegend in der Altstadt um den Hügel das Castelo de São Jorge. Die Linie 15E verläuft nach Westen und verbindet die Stadteile Baixo und Algès. Mit der Linie wird unteranderem mit modernen Straßenbahnwagen das Zentrum von Lissabon und dem hübschen Stadtteile Belem verbunden. Mit der 25E verbindet die Hauptterminals der Fähren im Osten vom Praça do Comércio mit dem Campo de Qurique im Westen. Mit ihr gelangt man ins Stadtteil Estrela und fährt am Ufer entlang. Am Wochenende verkehrt die 25E nicht, da sie mehr Pendler- als Touristenstrecke dient. Die 18E verbindet Cais do Sodré mit dem Wohngebiet um Cemitério da Ajuda.

Besuchertipp: Wenn du die Fahrt mit der 28E genießen möchtest, dann fahre früh morgens (erste Tram startet um 6 Uhr) oder spät am Tag (letzte Fahrt um 22:30 Uhr) mit der Tram. So vermeidest du die vielen Menschenmengen. Steige am besten an den Start-/Endhaltepunkten Martim Moniz oder Campo Qurique ein, um eine bessere Chance auf einen Sitzplatz zu haben. HINWEIS: Da die 28E von den Besuchern sehr beliebt ist, achtet bitte auf Taschendiebe. Wer leider keinen Sitzplatz hat, sollte sich gut festhalten, die Züge der Tram haben starke Bremsen.  

Bifana ist neben der Pastei de Belem eine typische weitere Köstlichkeit in Lissabon. Es ist ein portugiesisches Nationalgericht und vermittelt leicht den Charme einer Fastfood Variante. Dabei wird zart gegartes Schweinefleisch – verfeinert mit ein wenig Zwiebeln und evtl. Salatblättern – in einem größeren Ciabatta-Brötchen gereicht. Abgerundet wird es mit süßen Senf oder Ketchup, die der Gast selbständig verfeinern kann. In jeder größeren Straße begegnen euch kleine Lokalitäten, die einem die Köstlichkeit anbieten. Ein kleiner Geheimtipp ist dabei das As Bifanas Do Afonso. Die portugiesische Lokalität findet ihr in der R. da Madalena 146 in Lissabon. Von Montags bis Freitag ab 07:30 Uhr bis 19:30 Uhr (Samstag von 08:30 Uhr bis 13:30 Uhr) könnt ihr dort für knapp 2,20 Euro ein Bifana probieren. Die Lokalität ist recht klein und es grenzt schon fast von Zauberei, wie die Angestellten hinter dem Tresen die Mahlzeiten zubereiten. Neben Speisen kann man hier ebenfalls für knapp 1 Euro frisch gezapftes einheimisches Bier genießen. Die Lokalität ist ein Steh-Restaurant. Im Inneren haben knapp 5 Personen Platz. Auf den naheliegenden Sitzmöglichkeiten neben dem Lokal kann man aber ohne weiteres sein Bifana probieren.

Als Miradouro bezeichnen die Einheimischen die Aussichtspunkte. Es gibt in der Stadt Lissabon viele Möglichkeiten den Ausblick zu genießen. Mein persönlicher Favorit ist dabei der Miradouro da Graça. Von dem Aussichtspunkt habt ihr einen tollen Blick über den Dächern Lissabons vorbei am Castelo de São Jorge und könnt in der Ferne die Brücke Ponte de 25 Abril erblicken. Ein toller Moment stellt sich zum Sonnenuntergang ein, wenn der gelbe Planet am Horizont verschwindet und Lissabon in die abendliche Stimmung einfärbt. Wollt ihr den tollen Anblick ebenfalls genießen, dann seid rechtzeitig vor Ort. Viele Gäste und Besucher haben nämlich die gleiche Idee und wollen dem Naturspektakel beiwohnen.

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