Bosnien-Herzegowina

Bosnien-Herzegowina

Das Land auf dem Balkan im Südosten Europas empfindet der eine oder andere Reisende als ein kleines Abenteuer; ein unentdeckter Flecken in Europa. Andere fragen sich mit einem Augenrunzeln, was das Land zu bieten hat. Für mich stand schon länger fest, dass ich unbedingt Mostar besuchen wollte. Warum also nicht gleich das ganze Balkanland erkunden. Bosnien und Herzegowina hat mehr als nur die traurige Geschichte aus dem Bosnienkrieg zu bieten. In dem Land trifft der Orient auf den Okzident. Wer in den Straßen der Städte zu Fuß unterwegs ist, wird schnell den Spirit des osmanischen Reichs einhauchen können. Neben vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten bietet das Land auch tolle Naturereignisse, nette Einwohner und vor allem kulinarische Leckerbissen. Das Land ist durchzogen von Flüssen und Canyons. Die Altstädte laden zum Entdecken ein und bieten den Besuchern mit den vielen Moscheen ein malerisches Erscheinungsbild. Eines kann bereits vor dem Weiterlesen erwähnt werden. Bosnien und Herzegowina ist für Touristen ein sehr sicheres Land. Wer das Land gern entdecken möchte, findet in den nachfolgenden Beitrag 10 Ideen und einen Geheimtipp für eine Reise durch das Balkanland. 

Hinweis: Bist du auch ein Reisender, der mit kyrillischen Buchstaben nicht klar kommt? Keine Angst. Ortschilder, Verkehrszeichen und Hinweisschilder weisen neben der kyrillischen Beschriftung auch die lateinische Schreibweise auf.

#1 Sarajevo

Sarajevo gilt als das Herz vom Balkan und ist Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina. Die Stadt liegt im Dinarischen Gebirge an dem Fluss Miljacka. Sarajevo ist reich an religiöser und kultureller Geschichte. Die Stadt wird gern auch als „Jerusalems Europa“ oder „Balkans Jerusalem“ bezeichnet. Nicht umsonst zählt Sarajevo zu den meist unterschätzten Städten Europas. Traurige Geschichte erlangte die Stadt 1914 mit dem Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand, das den ersten Weltkrieg auslöste. Nicht zu vergessen ist ebenso die Belagerung der Stadt zu Zeiten des Bosnienkrieges 1992 bis 1995, bei dem vielen Menschen ihr Leben verloren. 

In dem Stadtviertel Baščaršija – dem historischen Marktplatz innerhalb der Altstadt von Sarajevo – finden sich so manche kulturellen Sehenswürdigkeiten. Hauptanziehungspunkt für die Touristen stellen unteranderem die Gazi-Busrev-Beg-Moschee sowie der ikonische Holzbrunnen Sebilj dar. Der Holzbrunnen ist ein typisches Postkartenmotiv. Ein kurzer Halt lohnt sich hier immer und das Füttern der Tauben hat schon hier fast Tradition. Wer kein Vogelfutter bei sich trägt, kann dies für wenige Bosnische Mark vor Ort erwerben. Lauft ihr in den gepflasterten Straßen der Altstadt umher, begegnet euch schnell eine Mischung unterschiedlicher Aromen. Frischer bosnischer Kaffee oder Tee gepaart mit dem Duft von Tabak der Shisha Bars bis hinzu von traditionellen Speisen wird euer Sinnesorgan in den engen Gassen entdecken.

Historisches bieten die Museen in Sarajevo. Das wohl bekannteste Museum ist das Tunnelmuseum sowie das kleine Museum 1914 bis 1918 an der Lateinerbrücke. Das Tunnelmuseum ist ein wenig versteckt. Es befindet sich am Flughafen im Ortsteil Butmir. Während der Belagerung im Bosnienkrieg diente der hier gezeigte Tunnel dafür, die Stadt Sarajevo mit den Notwendigsten zu versorgen. Es war die einzige (geheime) Landverbindung zur Außenwelt. Das Museum zeigt den Interessierten ein kurzes Stück des Tunnels, verschiedene Devotionalien sowie eine interaktive Führung über die Zeit der Belagerung. Das Museum 1914 bis 1918 ist ein recht kleines, jedoch auch interessantes Museum. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Lateinerbrücke, die Schauplatz für das Attentat auf den Adligen Franz Ferdinand war. Durch das Attentat wurde der erste Weltkrieg ausgelöst. Das Museum führt euch in die Zeit des ersten Weltkrieges zurück und erzählt, wie das Kriegsgeschehen die Balkanrepublik veränderte.

Besuchertipp: Wer in Sarajevo nicht mit dem Auto fahren möchte, für den bietet sich die alte Straßenbahn an. Teilweise wirken sie antiquiert, jedoch bringen sie dich in jede Ecke der Stadt. Bereits ab knapp 0,90 Euro könnt ihr die einfache Fahrt genießen. Fahrkarten sind entweder beim Fahrer oder in einem Kiosk, die sich in der Nähe der Haltestellen befinden, zu erwerben. Entwertet werden die Tickets im ersten Wagon.


#2 Mostar – Stari Most

Mostar ist die größte Stadt der Herzegowina und sechstgrößte des Landes. Die Stadt liegt im Süden von Bosnien und Herzegowinas. Das Wahrzeichen Stari Most der Stadt ist die mittelalterliche Bogenbrücke. Sie ist das Herzstück von Mostar. Bis zum Bosnienkrieges lebten in der Stadt Muslime und Christen, Serben und Kroaten friedlich miteinander. Der Ort galt als Verbindung von Orient und Okzident. Während des Bosnienkrieges wurde diese Brücke zerstört. Mit finanzieller Unterstützung bauten die Verantwortlichen der Stadt die Brücke wieder auf. Marktstände, Geschäfte und viele Museen finden sich unweit der Brücke.

Ursprünglich wurde die Brücke im Jahr 1566 errichtet. Bis zu ihrer Zerstörung stand sie bei den Einwohnern und auch bei den Touristen als Sinnbild für das bunte Treiben in der Stadt. In den engen Gassen zur Brücke herrscht immer reges Treiben, die einen Charme eines großen Basars vermitteln. Die Gassen rund um der Stari Most (bedeutet: alte Brücke) sind als Fußgängerzonen ausgelegt. Sie war vor ihrer Zerstörung ein Schauplatz für die Brückenspringer, die jährlich als Touristenmagnet die Interessierten in die Stadt zusätzlich lockten. Nach der Zerstörung im Jahr 1993 wurde ein Keil in die sonst so multiethnische Stadt getrieben. Kroaten lebten im westlichen Teil der Stadt, die Muslime fanden im Osten ihre Heimat.

Seit 2010 erstrahlt die Brücke nach der Rekonstruktion wieder. Mit der Wiedereröffnung ist die Trennung der Stadt aufgehoben, so dass die Stari Most wieder als Sinnbild für das friedliche Miteinander steht. Bereits vor der Vollendung der Rekonstruktion erhob die UNESCO im Jahr 2005 die Brücke zum Weltkulturerbe, da sie eine Symbolkraft für die Mitmenschen unterschiedliche Ethnien darstellt. In und um der neuen alten Stari Most herrscht wieder buntes und fröhliches Treiben. Bei schönem Wetter zieht es die Menschen wie ein Magnet an. Bedenkt, dass es dann vor allem zur Hochsaison schwierig ist, sich dort fortzubewegen. Die Brückenspringer finden auch heute wieder ihren besonderen Kick, für das eine oder andere Trinkgeld in die kalte Neretva einzutauchen.

Besuchertipp: Knapp 50 Meter von der Brücke entfernt auf der westlichen Seite der Stari Most befindet sich das Lokal Tima-Irma. Das kleine Lokal ist ein kleiner Geheimtipp für die Reisenden. Traditionelle Speisen mit den landestypischen Cevapcici in allen Darreichungsformen finden die Hungrigen hier. Bereits ab 7 KM (ca. 3,50 Euro) kann man die gegrillten Speisen probieren. Das Lokal akzeptiert neben der einheimischen Währung auch Euro oder Kroatische Kuna. Die Währung in Bosnien ist die Konvertible Mark (KM). Ein Euro entspricht ca. 1,95 Mark (KM).  


#3 Vrelo Bune – Derwischkloster

Vrelo Bune ist eine Karstquelle in dem Ort Blagaj südlich von Mostar gelegen. Sie wird auch Bunaquelle genannt. Vrelo Bune ist die stärkste Karstquelle des Landes und zählt zu den stärksten von Europa. Bei der Buna handelt es sich um einen Nebenfluss der Neretva. Der Fluss entspringt der hoher Felswand und quillt aus einer Höhle hervor. Die Höhle kann man in Rahmen einer Tour mit einem Schlauboot erkunden. Wer jetzt in Versuchung gerät, sich in dem Wasser zu erfrischen, der wird es sich jedoch bei den kühlen Temperaturen von knapp 7 Grad schnell anders überlegen. Je nach Jahreszeit ist die Fließgeschwindigkeit unterschiedlich, Schwankungen von 3.000 bis 123.000 l/s sind möglich.

An dem unmittelbaren Austritt an der hohen Felswand lies ein türkischer Sultan vor knapp 600 Jahren das Derwischkloster errichten. Das Gebäude befindet sich am rechten Ufer des Quellsees. Das Derwischkloster kann besucht werden. Das Kloster entstammt einem Sufi. Ein Sufi ist eine muslimisch asketische Ordensgemeinschaft, die für die Werte der Bescheidenheit und Disziplin einsteht.

Einen herrlichen Blick habt ihr, wenn ihr auf dem Erker des dreistöckigen Gebäudes steht und dabei in Richtung der Quelle bzw. Öffnung der 200 Meter hohen Felswand schaut. Von der Erker Position könnt ihr das glasklare Wasser am besten bestaunen. Es ist so kristallklar, dass ihr ein hervorragendes Spiegelbild von der Umgebung entdecken könnt. Ein Derwischkloster oder Blagaj Tekija mit dem Musafirhana (Gästehaus) sowie Turbe (Mausoleum) sind in den Felsen getrieben und damit in die natürliche Umgebung eingebettet. Sie bilden mit dem umliegenden Felsmassiv und den Quellen eine Einheit. Ein konkreter Erbauungszeitpunkt findet sich leider nicht in den Aufzeichnungen. Gesichert ist hier nur, dass das Objekt nach der Gründung der osmanischen Herrschaft in dem Balkanland errichtet wurde. In dem Kloster befindet sich heute ein Museum für die türkische Wohnkultur.

Wie ich vor Ort erfuhr, wird Vrelo Bune und das Derwisch Kloster auf der vorläufigen Liste des UNSESCO-Weltkulturerbes geführt. Neben vielen Cafés finden sich an dem Flusslauf auch viele urige Gaststätten. Interessant sind auch die umliegenden Weinfelder und die Kirschplantagen. An der einen oder anderen Weggabelung stehen Einheimische und bieten frisch gepresste Säfte, meist Granatapfelsaft, für wenig Geld an. Der Eintritt in das Kloster kostet 4 KM.

Besuchertipp: Vor dem Kloster befindet sich ein nettes kleines Café. Hier könnt ihr ein wenig verweilen und die Natur genießen. Am schönsten und auch am ruhigsten ist es in der Nebensaison. Ich war im Herbst zum Beispiel dort der einzige Gast. Parken ist nur etwas abseits möglich. Direkt in der Ortslage Blagaj finden sich mehrere Parkflächen. In der Nebensaison ist auch kostenfreies Parken möglich; eventuell finden sich auch Fahrbahnrand zum Kloster noch freie Abstellflächen (auf den kostenpflichtigen Parkplätzen werden 4 KM verlangt).


#4 Počitelj – Sahat-Kula, Moschee, Gavran-Kapetanović-Haus

Am Ufer der Neretva befindet sich der Ort Počitelj. Die kleine Siedlung liegt im Süden von Bosnien und Herzegowina etwa 30 Kilometer von Mostar entfernt. Die Ortschaft wurde 1444 urkundlich das erste Mal erwähnt. Historiker gehen jedoch davon aus, dass der Ort bereits 1383 zu Zeiten des bosnischen Königs Stjepan Tvrtko I. begründet wurde. Der Ort wurde an einem steilen felsigen Hang mit Blick in das Flusstal der Nerevta errichtet. Im zunächst mediterranen Baustil errichteten die Bewohner ihre Häuser und Gebäude. Nach der osmanischen Eroberung im 15. und 16. Jahrhundert wandelte sich die Architektur im Aussehen und brachte Merkmale des orientalischen-mediterranen Baustils vermehrt zum Vorschein. Bis 1878 war der Ort Teil des Osmanischen Reiches. Nach der Übernahme von Bosnien und Herzegowina durch Österreich-Ungarn verlor der Ort seine strategische Bedeutung.

Seit 1961 entwickelte sich das Städtchen zu einer sehr bekannten Künstlerkolonie. Počitelj ist der Ort mit der längsten Künstlerkolonie in Südost-Europa. Vielen Künstler aus der ganzen Welt kehren in dem Ort ein. Sie malen unter anderem die leuchtend roten Granatäpfel und Feigen, die reichlich an den Berghängen wachsen. Die Regierung von Bosnien und Herzegowina erklärte im Januar 2003 den historischen Teil der Ortschaft zum nationalen Denkmal. Sehenswert ist in dem Ort die Hadži-Alija Moschee und das Gavran-Kapetanović-Haus, die in den letzten Jahren restauriert wurden.

Die Moschee wurde 1562 gebaut und mit der Koranschule Šišman Ibrahim Paša Medresa im 17. Jahrhundert erweitert. Die Medresa, ein muslimisch religiöses Gymnasium mit seinen fünf Klassenzimmer und einem Hörsaal, fällt Euch aufgrund der runden Dachkuppeln sofort auf. Ein Hamam und ein Han können ebenfalls erkundet werden. Das Hamam als typisches öffentliches Bad diente der Gesundheitsvorsorge. Ein Han ist Gasthaus von Šišman Ibrahim Paša in dem früher Pferde untergebracht wurde und sich die Reisenden erholten. Das Gavran-Kapetanović-Haus ist ein Komplex aus drei Gebäuden, die im 16./17. Jahrhundert errichtet wurden. Der Gebäudekomplex steht beispielhaft für die orientalische Wohnarchitektur. Beide Bauwerke sind für die Besucher geöffnet.

Am interessantesten sind der Sahat-Kula (Uhrenturm) und die hohen Festung mit dem achteckigen Turm. Von der Festung hat man einen herrlichen Blick über den Ort. Vom 15 bis 18. Jahrhundert diente die Festung dazu, mögliche Feinde früh zu erspähen und die Bewohner zu warnen. Der Uhrenturm wurde 1664 von Šišman Ibrahim Paša in Auftrag gegeben. Der Uhrenturm ist typisch für das Land Bosnien und Herzegowina. Mediterran-dalmatinische Architekturen prägten den Baustil. Der Sahat-Kula ist aus Stein errichtet, mit sogenannten Quoins verziert und endet an der oberen Spitze in einer Steinpyramide. Über den vier größten Öffnungen des Uhrenturms finden vier Spitzbögen. Der Baustil solche Sahat-Kula findet sich in Počitelj, Mostar und Stolac wieder. Počitelj steht seit 2007 auf der UNESCO Liste.

Besuchertipp: An vielen Weggabelungen in dem Ort trefft ihr auf Einheimische, die frisch gepressten Granatapfelsaft den Touristen anbieten. Für knapp 1 Euro kann man die Köstlichkeit probieren.


#5 Kravica Wasserfälle

Der kleine Ort Studenci hält für die Naturliebhaber ein besonderes Refugium bereit. Nur knapp 45 km südlich von Mostar entfernt, liegt die kleine landschaftliche Oase. Die kleine Gemeinde mit ein paar hundert Einwohnern inmitten eines Naturschutzgebietes belohnt die Naturfreunde mit einem weiteren Highlight in Bosnien und Herzegowina: die Kravica Wasserfälle!

Ein riesiger Parkplatz wartet am Ende Straße auf euch. Vor allem in der Hauptsaison kann sich der Parkplatz schnell füllen. Schnell Eintritt bezahlt und schon könnt ihr in die Natur eintauchen. Nach einem kurzen Fußmarsch könnt ihr bereits das beeindruckende Naturspektakel hören. Die Wasserfälle verteilen sich auf eine Breite von knapp 120 Metern und ergießen sich in einer Höhe von ca. 26 bis 28 Metern. Es scheint, als wenn das Wasser direkt aus dem Hang austritt und seinen Weg durch die dichten und weiten Wälder bahnt. Im Sommer taucht die Landschaft in sattem Grün ein, während der Herbst die Landschaft in den tollsten Farben erstrahlen lässt.

Unterhalb der Kravica Wasserfälle sammelt sich das Wasser in einem kleinen See, bevor es weiter in den kleinen Fluss Trebižat fließt. Das kalte Wasser vom Fluss Trebižat sammelt sich in dem deutlich größeren Fluss Neretva. In dem kleinen See unterhalb der Wasserfälle könnt ihr euch abkühlen. Hier ist Schwimmen erlaubt. Aber Vorsicht: Die Temperaturen liegen dabei im Schnitt bei ca. 15 Grad. An heißen Sommertagen ist das sicher mehr als nur eine kleine Abkühlung.

Gegen eine kleine Gebühr bringt euch ein Einheimischer mit seinem Boot an das andere Ufer. Hier könnt ihr die Landschaft erkunden und so auch mal hinter den Wasserfällen wandern. Die Artenvielfalt der Flora und Fauna vor Ort lässt bei Naturliebhaber das Herz höher schlagen. An dem kleinen See findet sich auch das kleine Lokal „Grill Slapovi Kravica“, in dem man sich stärken kann. Neben Pizza und Spaghetti erfreuen auch landestypische Grillgerichte so manchen Gaumen. Die Preise der Speisen beginnen bereits ab 5 KM (ca. 2,50 Euro).

Besuchertipp: In Bosnien und Herzegowina ist es üblich, für Naturparks zu bezahlen. In dem Naturpark könnt ihr ebenfalls die hiesige Parkbahn nutzen, um entspannt zu den Kravica Wasserfällen zu gelangen. Die Nutzung der Parkbahn ist im Eintrittspreis inklusive.

Öffnungszeiten:

Montag bis Sonntag 08:00 Uhr bis 23:00 Uhr
  (Mai bis Oktober)

Adresse:           Studenci bb, Studenci Ljubuski 88320, Bosnien und Herzegowina


#6 Banja Luka

Die Stadt befindet sich im Norden von Bosnien und Herzegowina. Banja Luka ist Regierungssitz der Republik Srpska. Die Republik Srpska wird gern auch im deutschsprachigen Raum fälschlicher Weise als serbische Republik oder Serbenrepublik bezeichnet. Sie ist Teil der Föderation Bosnien und Herzegowinas und eine von zwei Entitäten in dem Balkanland. Die Stadt Banja Luka ist Sitz eines serbisch-orthodoxen und römisch-katholischen Bistums. Die Gründung der Stadt reicht bis in das Jahr 1494 zurück. Gegründet wurde die Stadt durch den ungarischen König Vladislav. Die Eroberung durch die Osmanen 1528 sowie die im 17. Jahrhundert und spätere Annektierung durch Österreich-Ungarn prägte die städtebauliche Entwicklung. Moscheen und Kirchenhäuser finden sich in dem Stadtbild.

Eine Blütezeit erlebte die Stadt nach 1918, die in der Vergangenheit von türkisch-österreichische Kriege sowie Erdbeben heimgesucht und dabei beschädigte wurde, zu Zeiten des Königreichs Jugoslawiens. Zu dieser Zeit entstanden das Stadttheater sowie die serbisch-orthodoxe Christ-Erlöser-Kirche. Früher war die Stadt multiethnisch. Heute leben zu 90 Prozent Serben in der Stadt. Von den 16 Moscheen, die in der Zeit des Bosnienkrieges durch den Hass der Einwohner zerstört wurden, wurden 15 der Gebäude wieder im Originalzustand errichtet. Interessant jedoch ist: von den 200.000 Einwohner sind nur noch knapp 3 Prozent Moslems. Die Ferhadija-Moschee ist das am aufwendigsten wieder hergerichtete Gotteshaus. Nach strengen Vorgaben, dass ohne Stahl und ohne Beton errichtet wurde, erstrahlt die kunstvoll verzierte Moschee wieder. Sie steht auf der UNESCO-Welterbeliste.

Die serbisch-orthodoxe Kirche ist das einzige Kirchengebäude in Südosteuropa, das mit goldenen Kuppeln verziert ist. Die Kirche wurde im zweiten Weltkrieg beschädigt und in der späteren Zeit durch die Ustaša-Faschisten zerstört worden. In der Zeit von 1993 bis 2004 wurde das Kirchengebäude originalgetreu wieder errichtet. Sie ist die Kathedrale der Eparchie Banja Luka und ist Jesus Christus, dem Erlöser geweiht. Unweit der Kirche befindet sich das Rathaus der Stadt. Die Kirche steht bereits in den sehr frühen Morgenstunden (ab 5 Uhr) für einen Besuch offen. Der Eintritt ist frei. 

Ebenfalls sehenswert ist das Kastel. Es ist eine Festung am Fluß Vrbas, die durch die Römer erbaut wurde. Ein genaues Datum für die Erbauung ist nicht überliefert. Jedoch schließen Grabungen darauf, dass es zu Zeiten des römischen Reiches errichtet wurde. Die jeweiligen Herrscher der Stadt passten die Festung für ihre jeweiligen Zwecke an. Die örtlichen Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Festung daher in ihrer heutigen Ausdehnung nur noch ein Viertel ihrer ursprünglichen Größe einnimmt. Das historische Gebäude wird seit 2012 teilweise rekonstruiert. Die Festung ist für Besucher kostenlos zugänglich.

Besuchertipp: Abseits der Stadt kannst du die Natur genießen. Viele naturbelassene Flüsse laden euch fürs Rafting-Abenteuer, Paddeln oder Touren im Stakenboot (Dayak) ein. Banja Luka ist bereits für gute Rafting-Abenteuer bekannt, da vor über 10 Jahren hier die Rafting-Weltmeisterschaften ausgetragen wurden.


#7 Jablancia – Battle of the Neretva

Die Stadt an dem Fluss Nerevta liegt zwischen Sarajevo und Mostar. Bergbau prägte in der Vergangenheit das Stadtbild. Jablancia ist für seinen Granitabbau bekannt. Der Baustoff diente unteranderem für das UN-Gebäude in New York. Der zweitgrößte Staudamm liefert elektrischen Strom  zur Versorgung des Landes. Zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs von Februar bis März 1943 fand die sogenannte Schlacht von Neretva statt. Eine in der Nähe befindliche Eisenbahnbrücke, die heute zum örtlichen Museumsgelände zählt, wurde in der Kriegszeit zerstört.

Bei der Schlacht handelte es sich um einen taktischen Sieg der Achsenstreitmächte. Sie besiegten die Partisanenkämpfer von Tito in Nordwestbosnien. Nach der Niederlage zog sich die Partisanenarmee in Richtung Montenegro zurück. Der eigentliche Plan, die komplette Partisanenarmee Titos zu vernichten, schlug dabei fehl. Mit einer List gelang es Tito, die Angreifer zu täuschen. Er ließ die Brücke sprengen, um so dem Feinden in den Glauben zu lassen, dass die Partisanen nordwärts zogen. Durch diese List gewannen die Partisanen Zeit, in der sie heimlich die Brücke für ihren Rückzug reparierten und sich so in Richtung Süden absetzen konnten. Hier konnte die überlegende Partisanenarmee die Tschetniks vernichtend schlagen. Die deutschen und italienischen Truppen waren zuvor so geschwächt, dass sie sich lediglich aufs Verteidigen konzentrierten. Die Schlacht an der Neretva war für die Jugoslawen der Wendepunkt des zweiten Weltkrieges.

Die Schlacht an dem Fluss wurde mit internationaler Besetzung 1969 verfilmt. Der Kriegsfilm wurde 1970 als bester fremdsprachiger Film für einen Oscar nominiert.

An dem westlichen Brückenkopf der Nerevta-Brücke befindet sich eine restaurierte Dampflok. Sie zählte zur Narentabahn. Die schmalspurige Bahnstrecke verbannt Sarajevo und Metković. Auf der Strecke kamen Dampflokomotiven mit Adhäsions- und Zahnradantrieb zum Einsatz. Die Heißdampflokomotiven mit drei Kuppelachsen und zweiachsigem Schlepptender wurden zwischen 1907 und 1913 durch die Staatsbahn angeschafft. Groß und Klein zieht die historische Lok das ganze Jahr über an. Die mehr als einhundert Jahre alte Lok JDŽ 73-018 der Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahn (BHStB) ist jedoch außer Betrieb gesetzt und darf nur von außen bewundert werden. Das Außengelände des Museums kann kostenlos betreten werden.

Sportlerhinweis: Die bekannteste Person der Stadt hält sich zurzeit (Stand: 2019) in Deutschland auf. Wusstest du, dass der ehemalige Fußballspieler und heutige Sportdirektor vom FC Bayern München Hasan „Brazzo“ Salihamidžić 1977 in Jablancia geboren wurde?

Besuchertipp: An dem Museum stehen Parkplätze zur Verfügung. Die Zufahrt zu dem Parkplatz ist problemlos über das angrenzende Tankstellengelände möglich. Die Parkplätze sind kostenfrei nutzbar.

Öffnungszeiten:

Montag bis Sonntag 00:00 Uhr bis 24:00 Uhr

Adresse:           Jablancia, Bosnien und Herzegowina


#8 Jajce – Pliva Wasserfall

Die Stadt Jajce in Bosnien und Herzegowina liegt ca. 70 km südlich von der Stadt Banja Luka entfernt. Sofern ihr auf dem Weg vom Norden nach Mostar oder Sarajevo seid, lohnt es sich hier einen Stopp einzulegen. Jajce diente in der Zeit vor der osmanischen Eroberung als Herrschaftss4itz der Könige Bosniens. Die Stadt im Zentrum des Balkanlandes gilt als einer der wichtigsten Ortschaften für den Schutz des kulturellen Erbes in seiner ursprünglichen Form. Das Stadtzentrum liegt auf einem Burgberg. Die Stadt wird von den Flüssen Pliva und Vrbas begrenzt.

Die Stadt besaß vor dem Bosnienkrieg 10 Objekte von den 22 landesweiten Denkmälern, die historisch für das kulturelle Erbe von großer Bedeutung sind. Der gut erhaltene Stadtkern mit seiner Stadtmauer und seiner Festung zeugt von der königlichen Blütezeit. Viele Denkmäler wurden im Mittelalter errichtet. Der Turm des heiligen Lukas mit der Kirche der heiligen Maria ließen die Herrscher nach der osmanischen Eroberungen zu einer Moschee bzw. zu einem Minarett umbauen. Die Zeit der osmanischen Herrschaft sowie das österreich-ungarische Imperium prägte die architektonische Entwicklung der Stadt. Viele Glaubensgebäude wie die bedeutsamste Esma-Sultanija-Moschee bzw. die Sinan-Beg- oder Okić-Moschee entstanden in der Zeit. Selbst bei einem köstlichen bosnischen Kaffee in dem einen oder anderen Lokal in der Innenstadt in der Nähe der Stadtmauer könnt ihr bei Kulinarischem in die kulturelle Vielfalt eintauchen.

Im Herzen der Stadt mündet der Fluss Pliva in den Fluss Vrbas und bildet das kleine Highlight von Jajce. Viele Kaskaden und Wasserfälle im Flussverlauf formte die Natur über die vielen tausende Jahre. Die letzte Kaskade mit dem knapp 20 Meter hohen Pliva-Wasserfall zieht aufgrund seiner besonderen Lage viele Besucher aus der ganzen Welt an. Dass ein solcher Wasserfall inmitten einer Stadt liegt, ist weltweit einzigartig. Er gilt als einer der 12 schönsten Wasserfälle der Welt. Das Alter des Wasserfalls wird mit 50.000 Jahren taxiert. Er entstand auf natürlichem Weg.

Die Einwohner von Jajce sehen den Wasserfall zu Recht als Stolz ihrer Stadt an. Für örtliche Künstler dient der Wasserfall neben dem Fluss Vrbas als Inspiration an. Der Wasserfall steht als Symbol für die Stadt Jajce und Bosnien-Herzegowina. Der Eintrittspreis für den Wasserfall beläuft sich für Erwachse auf 8,00 KM (01.05. bis 30.09.) bzw. 4,00 KM (01.10. bis 30.04.). In der Hochsaison ist der Eintritt in das Ethno Museeum und Mithräum inklusive. Kinder bis 7 Jahre haben freien Eintritt; zwischen 7 und 18 Jahre muss der halbe Eintrittspreis entrichtet werden (Stand 2019).

Geheimtipp: Möchtest du dir den Eintrittspreis für den Wasserfall sparen, kannst du oberhalb in der Nähe der Tankstelle von einer kleinen Aussichtsplattform das Naturspektakel verfolgen. Die Sicht auf die 20 Meter hohe Kaskade mit dem Pliva-Wasserfall ist ausreichend. Bedenke, dass es in der Hauptsaison hier recht voll werden kann.

Besuchertipp: Wenige Autominuten vom Pliva-Wasserfall entfernt, befinden sich in Mlinčići der Pliva-See und die gut erhaltene historische Wassermühlen. Die knapp 20 Wassermühlen stammten aus der Zeit des österreich-ungarischen Reiches.

Die kleinen fensterlosen Hütten stehen auf dünnen Stelzen, unter denen das Wasser auf ein Wasserrad fließt. Sie weckt den Besuchern das Gefühl, in ein kleines Märchendorf einzutauchen. Die Naturlandschaft ist ein idealer Ort um sich zu entspannen. Die Wassermühlen können ganztägig besucht werden. Lediglich für das Parken sowie für die Nutzung der örtlichen Toiletten muss ein kleiner Betrag entrichtet werden (Über die Höhe kann ich leider nichts berichten, da die Parkautomaten während meines Besuchs außer Betrieb waren).

Öffnungszeiten Wasserfall:

Montag bis Sonntag 08:00 Uhr bis 23:00 Uhr

Adresse:           Jajce 70101, Bosnien und Herzegowina


#9 Una Nationalpark

Das Geo-Magazin titelt einmal über den Nationalpark: Bosniens unbekannte Schönheit! Der Una Nationalpark mit seinem wahrhaftigen Naturerlebnissen grenzt an Kroatien. In dem Nachbarland boomt der Tourismus durch die riesigen Küstenabschnitte bereits seit Jahren. Nun könnte man meinen, der Una Nationalpark erfährt genauso einen Boom. Jedoch weit gefehlt. Knapp 198 Quadratkilometer misst der Nationalpark in seinen Ausmaßen. Er ist einer der drei größten Nationalparks von Bosnien-Herzegowina. Der gleichnamige Fluss durchzieht die westliche Landschaft des Landes auf einer Länge von knapp 200 km. Allein die vielen Wasserfälle, die nicht nur zum Bestaunen sondern auch zu Rafting-Touren einladen, lassen das Urlaubsentdeckerherz höher schlagen. Prädikat: Fantastisches Urlaubsfeeling.

Der Nationalpark wurde im Jahr 2008 gegründet. Mittels europäischer Fördergelder putzte sich der Nationalpark heraus. Holzstege und mehrsprachige Hinweisschilde erleichtert die Orientierung. Im nördlichen Abschnitt des Nationalparks in der Nähe der Stadt Drvar beginnt die atemberaubende Landschaft. Der Fluss Una fließ an dem wunderschönen Ort Martin Brod vorbei bis hin zur Universitätsstaat Bihać. In der Nähe von Martin Brod fällt die Una von seinen steilen Felswänden und bietet damit ein kleines Naturschauspiel. Der 26 Meter hohe Wasserfall „Štrbački buk“ ist dabei eines der Highlights in dem Nationalpark. Über mehrere Etagen rauscht das Wasser ins Tal nieder. Viele Tierarten finden sich in dem Nationalpark. Wildtiere wie Wolf, Bär, Wildschein, Rotwein und Luchs siedelten sich hier genauso an wie die gut 120 verschiedene Vogel- und 15 Fischarten.

Der Nationalpark orientiert sich bei seiner Ausrichtung an dem kroatischen Vorbild: dem Nationalpark Plitvic. Während der kroatische Park mehrere hunderttausend Besucher anzieht, ist der Bosnische noch von solchen Besucherzahlen entfernt. Gut für die Urlauber, die noch etwas Ruhe und Gelassenheit bei der Sehenswürdigkeit erfahren wollen. Der große Vorteil für den Una Nationalpark ist seine sportliche Vielfalt. Neben Rafting oder Kajaktouren werden auch Schwimmen, Tauchen oder Höhlentauchen angeboten. Sogar das Erkunden mit dem Mountainbike ist dem Nationalpark möglich. Auch für die Angler ist der Nationalpark in bestimmten Bereichen freigegeben. Aufgrund der langsam wachsenden Popularität bieten Einheimische entlang des Nationalparks Übernachtungsmöglichkeiten an. Wer es etwas „wilder“ mag, der kann auch in dem Nationalpark campen. Achtet nur beim Verlassen auf eure Hinterlassenschaften und haltet die Natur sauber.

Park Ranger achten darauf, dass die Parkgesetze eingehalten werden. Sie kassieren auch den Eintritt. Er kostet beim „Štrbački buk“ 7,00 KM. Beim dem etwas kleinen Wasserfall „Veliki vodopad na Uni (Great Una Waterfalls)“ werden 2,00 KM fällig. Die kostenfreie Nutzung des Parkplatz am „Štrbački buk“ ist inklusive. Auch wenn hin und wieder der „Štrbački buk“ als rollstuhlgeeignet ausgewiesen wird, kann ich davon nur abraten. Es sind viele Stufen und unwegsames Gelände zu überwinden.

Besucherhinweis: Die Anfahrt zu dem „Štrbački buk“ ist nur über eine unbefestigte Straße von knapp 8 km möglich. Auch wenn ich mit einem normalen Mietwagen dort anreiste, empfiehlt es sich ein Fahrzeug mit höherer Bodenfreiheit (geländefähig) zu nutzen. 

Geheimtipp: Beim Besuch des kleineren Wasserfalls Veliki vodopad na Uni (Great Una Waterfalls) wird der Eintrittspreis durch den örtlichen Parkwächter nur am unteren Eingang kassiert. Am oberen Eingang zum Wasserfall befand sich kein Parkwächter, sodass ein kostenloser Zutritt möglich ist. So kommt hier zum oberen Eingang:  Ihr lauft die asphaltierte Zufahrtstraße weiter aufwärts in Richtung Süden (örtliche Lokal ‚Bife Livac‘ einfach rechts liegenlassen) und biegt nach knapp 300 Meter rechts auf einem kleinen Weg ab. Zwischen den Häusern führt der kleine Weg zum hinteren Eingang. Nutzt dabei den schmalen Weg vorbei an einer alten zerfallenen Mühle und ihr kommt zu den Wasserfällen.

Öffnungszeiten:

Montag bis Sonntag 08:00 Uhr bis 21:00 Uhr

Adresse:           Bosanska 1, Bihać 77000, Bosnien und Herzegowina


#10 Krupa Wasserfälle

Etwa 25 km südlich von Banja Luka befindet sich der Ort Krupa na Vrasu. Bei der Anfahrt über die Panoramastraße M16, die zwischen den beiden Schluchten des Flusses Vrbas entlangführt, kann man bereits die schöne Landschaft erahnen. Startet ihr von Banja Luka, könnt ihr den atemberaubenden Vrbas River Canyon mit seinen Klippen bewundern. Nach einer knapp 30 minütigen Autofahrt erreicht ihr den Ort Krupa na Vrbasu. Der Ort ist bekannt für seine Wasserfälle und seine historischen Wassermühlen. Abgeschieden im Tal des Flusses Vrbas, die einen fast märchenhaften Anblick hinterlässt, findet ihr die Mündung vom Krupa Fluss.

Am unteren Ende des kristallklaren Krupa Flusses bieten die dichtgedrängten Wasserfälle ein kleines ruhiges natürliches Refugium. Von einem städtischen Trubel ist weit und breit nichts zu spüren. An den Kaskaden der Wasserfälle gliedert sich an einer Reihe kleine alte Holzhütten. Wer genauer hinschaut, kann bei den auf Stelzen befindlichen Holzhütten unterhalb Wasserräder im Flusslauf entdecken. Es handelt sich bei den Holzhütten um die historischen Wassermühlen. An den alten Mühlen erfahrt ihr, wie vor hunderten von Jahren Weizen und Buchweizen gemahlen wurde. Während der Hauptsaison laden euch die Müller der Wassermühlen ein, selbst das Mahlhandwerk zu erlernen. Frisch gemahlenes Mehl kann man von den örtlichen Besitzern oder die frisch gefangenen und zubereiteten Forellen aus der Krupa kaufen. Besonders im Frühling führt der Fluss mehr Wasser, so dass die kleinen Wasserfälle noch beeindruckender auf einem wirken.

Flussaufwärts kann man entlang der Uferpromenade zu den Quellen des Krupa-Flusses wandern. Auf interessante Wege und inmitten von herrlichen moosigen Wäldern finden sich auch einheimische Wildtiere, die die Herzen von jeden Naturliebhabern höher schlagen lassen. Wer bis zur Quelle des Flusses wandert, wird die Strikina Pećina (Onkelhöhle) entdecken. Nach Aussagen der Anwohner entsprang früher der Fluss Krupa der Höhle, ehe ein Erdbeben den Zugang und damit die Höhle verschüttete. Ein Eintritt zu den Krupa Wasserfällen wird nicht verlangt. Frisch gemahlenes Mehl von Buchweizen ist ab 5 KM verfügbar. Für Mehl von Weizen oder Mais bezahlt ihr vor Ort beim Müller 2 KM.

Besuchertipp: An den Wasserfällen befinden sich einige kostenlose Parkplätze. In der Nebensaison stehen auf dem Parkplatz ausreichend Kapazitäten zur Verfügung. In der Hochsaison sind diese schnell vergriffen.

Öffnungszeiten:

Montag bis Sonntag 08:00 Uhr bis 24:00 Uhr

Adresse:           Krupa na Vrbasu, Bosnien und Herzegowina


#11 Geheimtipp – Pekara, Bosnischer Kaffee, Cevapcici

Pekara (kyrillische Schreibweise: ПЕКАРА) finden sich an vielen Ecken der Ortschaften. Selbst in kleine Orte könnt ihr auf eine Pekara (deutsch: Bäckerei) stoßen. Warum die Pekara ein Geheimtipp ist? Nun, in Bosnien öffnen die Pekara oder eben die Bäckereien ab 06 Uhr und haben in der Regel bis 24 Uhr geöffnet. In der Pekara werden lokale Köstlichkeiten serviert. Von süßen bis hin zu deftigen Speisen findet jeder Gaumen etwas in den Verkaufseinrichtungen.

Das Köstlichste in einer Pekara ist und bleibt Burek. Unter den Namen Burek versteht man verschiedene Teiggerichte. Den Ursprung hat Burek im Türkischen. Es wird im serbischen/bosnischen auch vereinzelt als Pita bezeichnet. Das Teiggericht wird mit drei unterschiedlichen Füllungen angeboten. Ihr könnt zwischen Hackfleisch-, Käse- oder Spinatfüllung wählen. Mir schmeckte die Hackfleischfüllung am besten. Die Speise erhaltet ihr für 2 KM. Preiswerter kann man heimisches (Fast)food nicht genießen. (Hinweis: In einigen Orten werden zunächst Kilogramm Preise von ca. 10 bis 12 KM ausgewiesen, die auf das Gewicht des einzelnen Stücks heruntergerechnet werden.)

Für alle Kaffeegenießer unter euch kommt gleich der nächste Tipp. Der Bosnische Kaffee ist einfach sehr köstlich. Wohlwollendes Aroma von frisch gebrühtem Kaffee erwartet euch beim Trinken. Man kann fast sagen, dass Kaffeetrinken in Bosnien zelebriert wird. Während ihr auf eurem bestellten Kaffee wartet, entdeckt euer Geruchsorgan die bosnische Kunst der heimischen Kaffeeröstung. Der Barista serviert euch den Kaffee mit einem Glas Wasser und einer kleinen Süßspeise. Traditionell natürlich auf einem typischen Kupfertablett. Der Frischmacher wird wie türkischer Kaffee direkt aufgebrüht. Aber Vorsicht: Es wird dem bosnischen Kaffee nachgesagt, dass er sehr stark sei. Ich kann es leider nicht bestätigen. Oder sind meine Geschmacksknospen einfach zu sehr verwöhnt worden? Probiert ihn einfach und überzeugt euch selbst davon. Jedenfalls ist der Kaffee bereits für 2 KM zu haben.

Fleischgerichte sind traditionell in dem Balkanland weit verbreitet. Genauso verhält es sich mit dem Nationalgericht: Cevapcici. Cevapcici sind eng mit dem Balkan verbunden. Die Speise findet ihr in jedem Lokal. In den verschiedenen Regionen von Bosnien-Herzegowina probieren sich die heimischen Restaurants in verschiedene Darreichungsformen. Althergebracht wird das Gericht als gegrillte Hackfleischröllchen im Fladenbrot und Zwiebeln serviert. Für die Speise zahlt ihr in der Regel 7 KM.

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